Jerusalem. . Eine Woche lang haben sich Palästinenser aus Gaza und Israel gegenseitig mit Bomben und Raketen beschossen. Jetzt herrscht Waffenruhe und beide Seiten haben von dem Beschuss profitiert.
Nach sieben Tagen Beschuss auf beiden Seiten feierten die Palästinenser in Gaza nach Verkündigung der Waffenruhe ihren Sieg über Israel. Hunderte Israelis demonstrierten hingegen gegen den Beschluss ihrer Regierung, die Waffen schweigen zu lassen. Sie fürchteten, ihre Opfer umsonst erbracht zu haben: „Das war nicht der Ausgang, für den wir gebetet haben“, sagte Yechiel Lasri, der Bürgermeister der Stadt Aschdod, die einen Großteil des palästinensischen Raketenbeschusses abbekommen hatte.
Dabei kann Israels Regierung auf Erfolge verweisen: „Die Operation hat alle ihre Ziele erfüllt“, sagte Premier Benjamin Netanjahu. In über 1500 Luftangriffen habe man tausende Raketen der Hamas zerstört, 30 hochrangige Kommandeure getötet und Israels Süden wieder Ruhe beschert. Ägypten, das unter den Muslimbrüdern jeden Kontakt mit Israel ablehnte, tritt nun als Garant für die Waffenruhe auf. Dank Raketenabwehr und guter Schutzräume war die Zahl der israelischen Opfer vergleichsweise gering – fünf Menschen starben. Auf der Gegenseite gab es 162 Tote.
Hamas punktete auch politisch
Doch auch die Hamas verzeichnet Erfolge: Insgesamt 1506 Geschosse wurden abgefeuert, die 110 Häuser und 400 Fahrzeuge beschädigten. Dass es gelang, Tel Aviv und Jerusalem zu beschießen, werteten die Palästinenser gar als „historisch“. Auch politisch punktete die Hamas, die noch vor zwei Wochen diplomatisch isoliert war. In einer Woche empfing sie die Außenminister der Arabischen Liga und der Türkei. Und durch die Vermittlung Ägyptens wurde sie zum internationalen Akteur, der indirekt sogar mit den USA verhandelte.