München. Stichelei unter Spitzenpolitikern: Horst Seehofer zieht die Führungsfähigkeit von FDP-Chef Philipp Rösler in einem Interview in Zweifel. Dabei gebe es laut dem CSU-Vorsitzenden ein einfaches Rezept, um eine Partei zu führen: “entscheiden, handeln, Orientierung geben“.
CSU-Chef Horst Seehofer hat den FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler aufgefordert, seine Partei besser zu führen. Seehofer sagte der "Süddeutschen Zeitung", um aus der Krise zu kommen müsse Rösler jetzt "schlicht und einfach: Entscheiden, handeln, Orientierung geben". In so einer Situation brauche man "Gelassenheit und starke Nerven". Wenn Rösler seine Vorhaben durchsetze, würden sich in seiner Partei "auch klare Strukturen einstellen".
Allerdings dürfe man die Leistung Röslers "nicht leichtfertig beurteilen", fügte Seehofer hinzu. Er könne "gut nachempfinden, wie es einem Vorsitzenden geht, wenn innerhalb einer Partei der Zusammenhalt und die Solidarität noch nicht so gefestigt sind".
Seehofer: Totgesagte Politiker leben länger
Er fühle sich oft an die Jahre 2008 und 2009 in der CSU erinnert, sagte Seehofer weiter: "Da gab es viele Vorgänger, potenzielle Nachfolger und jede Menge Enttäuschte. Und sie müssen schauen, dass der ganze Laden zusammenhält."
Zu Spekulationen über ein vorzeitiges Ende Röslers als Parteivorsitzender, sagte Seehofer, Politiker, denen das Ende vorausgesagt werde, würden "manchmal sehr lang leben. Nehmen Sie mich als Beispiel: Die Abgesänge auf mich füllen mittlerweile einen Ordner." (dapd)