Düsseldorf. . Die aktuellen Zahlen zu Wohnungseinbrüchen seien “dramatisch, aber alles andere als unerwartet“. So fasst die Gewerkschaft der Polizei die Entwicklung zusammen. Besonders mobile Banden und Serientäter seien für den Anstieg verantwortlich. Die Aufklärungsquote liegt bei unter 15 Prozent.
Mobile Banden und Serieneinbrecher bereiten der Polizei immer größere Probleme. Im ersten Halbjahr wurden in NRW 29.330 Wohnungseinbrüche verübt – über 12 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Besonders die Städte an Rhein und Ruhr sind gefährdet – hier schlagen die Täter weit häufiger zu als in anderen Landesteilen.
Nur jeder siebte Einbruch wird aufgeklärt. Dagegen liegt die Aufklärungsquote im Durchschnitt aller Straftaten bei 50 Prozent.
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Die unsicherste Stadt in NRW ist Düsseldorf, es folgt Köln. In der Landeshauptstadt kommen auf 100.000 Einwohner pro Jahr 569 Einbruchdiebstähle, mehr als doppelt so viele wie im Landesdurchschnitt. Auch Oberhausen mit 403 Delikten, Dortmund (384), der Kreis Recklinghausen (339), Duisburg (338), der Kreis Mettmann (333) und Essen (325) liegen in der Negativbilanz vorn, so das Innenministerium auf eine Anfrage der CDU.
Jäger: "Polizei geht gezielt gegen südosteuropäische Banden vor"
Für Innenminister Ralf Jäger (SPD) ist die negative Entwicklung vor allem im Ballungsraum und in der Nähe von Autobahnen auch eine Folge der EU-Erweiterung. „Die NRW-Polizei geht gezielt gegen südosteuropäische Banden vor“, sagte er. Oft nutzen internationale Täter das enge Straßennetz an Rhein und Ruhr als schnellen Fluchtweg.
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Auffällig ist der sprunghafte Anstieg der Einbruchskriminalität im Bereich der Polizeibehörde Essen, zu der auch Mülheim gehört, sowie in Gelsenkirchen. Hier registrierte die Polizei 44 Prozent mehr Delikte. Auch in Bochum fiel das Plus mit 29 Prozent deutlich aus. Drastisch war die Zunahme in Münster mit 131 Prozent. Die Aufklärungsquote schwankt je nach Polizeipräsidium zwischen 7 und 20 Prozent.
Für die Opfer von Einbruchdiebstählen sei der seelische Schaden oft schlimmer als der materielle Verlust, so Jäger. Um Einbrüche zu verhindern, rät er: „Wohnung sichern, aufmerksam sein, 110 rufen.“ Das Programm „Riegel vor!“ habe unter anderem dazu geführt, dass in 40 Prozent der Fälle die Einbrecher an gut gesicherten Häusern scheiterten.
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Personalmangel bei der Polizei führt zu Aufklärungsmangel
Arnold Plickert, designierter Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, nennt die aktuellen Zahlen dagegen „dramatisch, aber alles andere als unerwartet“. In immer mehr Polizeibehörden fehle das Personal, um Alltagskriminalität wirksam zu bekämpfen. Die Polizei verwalte Kriminalität in vielen Bereichen nur noch „statt operativ gegen Straftäter vorzugehen“.