Ein Einbruchsopfer in Essen oder Duisburg wird es nicht trösten, dass NRW mit seiner miserablen Negativbilanz im bundesweiten Trend liegt. Denn solch ministerielle Spitzfindigkeiten überdecken das Hauptübel nicht: Seit Jahren leben die Menschen in ihren Wohnungen unsicherer. Fast scheint es, als dürften sich professionell agierende Banden durch eine mickrige Aufklärungsquote der Polizei geradezu eingeladen fühlen. Willkommen in der ermittlungsfreien Zone!

Das „risikolose Verbrechen“, wie die Gewerkschaft der Polizei spottet, trifft seine Opfer an einer empfindlichen Stelle. Materieller Verlust kann schwer wiegen, aber er ist meist ersetzbar. Schlimmer ist die Angst, die bei den Betroffenen bleibt, wenn die Intimsphäre der eigenen vier Wände einmal verletzt wurde. Umso rätselhafter erscheint es, wie nachlässig viele Häuser und Wohnungen gesichert sind.

Die Täter kommen meist tagsüber. Oft ziehen sie zum nächsten Haus, wenn sie vor einer gut verriegelten Tür stehen. Wirksamer Schutz und offene Augen sind deshalb das beste Mittel gegen Einbruch, solange die Polizei personell überfordert ist.