Essen. . In Deutschland herrscht ein erheblicher Mangel an Altenpflegern. Deswegen wirbt die Bundesagentur für Arbeit jetzt gezielt Fachkräfte in China an. Versuche, Pflegepersonal aus Südeuropa anzuwerben waren größtenteils gescheitert.

Auf der Suche nach Altenpflegern, die in Deutschland dringend benötigt werden, ist die Bundesagentur für Arbeit jetzt in China fündig geworden. In Kürze will die Auslandsvermittlung der Agentur (ZAV) in einem Pilotprojekt chinesische Pflegerinnen und Pfleger anwerben. Bereits im Januar 2013 sollen sie bundesweit in Heime, Kliniken und andere Einrichtungen vermittelt wer­den. Der Arbeitsagentur liegen derzeit Meldungen über 14.000 offene Stellen in der Pflege vor. Die Aktion erinnert an die Anwerbung von Krankenschwestern aus Korea in den 60er und 70er Jahren. Auch damals gab es Fachkräftemangel.

Kein Anwerbe-Erfolg in Südeuropa

Bisher ist es der ZAV nicht gelungen, viele Pfleger aus den EU-Krisenländern zu rekrutieren. „Wir haben in Ost- und Südeuropa geworben. Aber auch dort droht Überalterung. Auch in diesen Ländern werden Pflegekräfte dringend gebraucht“, sagte ZAV-Sprecherin Marion Rang dieser Zeitung. Überhaupt ist die Resonanz auf die Fachkräftewerbung der Deutschen in den wirtschaftlich angeschlagenen EU-Partnerländern eher verhalten. Nur 550 Ingenieure, Ärzte, Pfleger und andere Arbeitnehmer, die hier gebraucht werden, folgten bisher dem Lockruf der ZAV.

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Nun sollen Chinesen und später andere Asiaten die Lücken schließen. 150 Pfleger sollen zunächst mit Hilfe der chinesischen Arbeitsagentur „Chinca“ angeworben werden. Die Verträge werden gerade ausgearbeitet. Bisher vermittelte Chinca Köche nach Deutschland. Laut ZAV werde es sich um „gut ausgebildete“ Pfleger handeln, die intensiv auf ein Leben in Deutschland vorbereitet würden.