Düsseldorf. . Ein neues Gutachten zur umstrittenen Gas-Fördertechnik “Fracking“ untermauert die Befürchtungen, dass von der umstrittenen Fracking-Methode zur Förderung von Erdgas erhebliche Risiken ausgehen. Die rot-grüne NRW-Landesregierung steht vor einer Grundsatzentscheidung: Wird Fracking in NRW erlaubt?
Die rot-grüne Landesregierung steht vor einer Grundsatzentscheidung über die künftige Genehmigung von unkonventioneller Erdgasförderung in NRW. In der kommenden Woche soll ein 700-seitiges Gutachten fertig gestellt werden, das die Umweltrisiken der sogenannten Fracking-Methode beleuchtet.
Bei dieser umstrittenen Technik wird Flüssigkeit in tiefe Gesteinsschichten in der Erde gepresst, um Gasvorräte anzuzapfen. Internationale Mineralölkonzerne wie ExxonMobil versprechen sich von Bohrungen in NRW größere Fördervorkommen. Bislang blockiert Rot-Grün Probebohrungen, die nach dem Bundesbergrecht möglich wären, über das Landeswassergesetz und verweist auf die Risikostudie als weitere Entscheidungsgrundlage.
Bedenken bestätigt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sieht seine Bedenken gegen das Fracking bereits durch erste Zwischenergebnisse der Studie bestätigt. Die hohen Risiken für die Umwelt und Trinkwasserversorgung würden durch das Gutachten unterstrichen, vermutet BUND-Geschäftsführer Dirk Jansen. In der Landesregierung dagegen heißt es, die Studie liege in der Schlussfassung noch nicht vor, so dass es keine politische Vorfestlegung gebe.
Bohrtechnik "Fracking"
Dem Vernehmen nach will Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) keine Probebohrungen genehmigen, wenn sich das Fracking als umweltschädlich erweise. Der BUND findet das logisch: Wer Fracking ablehne, brauche keine Gasfelder zu erkunden. Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) dagegen zeigt sich offen für Erkundungsbohrungen ohne Chemie-Einsatz: „Zu sagen ‚Nichts geht mehr’ ist in einem Industrieland nicht vernünftig.“