Bergkamen. .

Die Aussage ist klar und deutlich. Die Politik in Bergkamen lehnt Gasförderung durch Fracking ab. Öffentliche Flächen werden für diese Technologie, bei der Erdgasvorkommen im Boden gewonnen werden sollen, nicht zur Verfügung gestellt. Und privaten Grundbesitzern wird empfohlen, dies ebenfalls nicht zu tun.

Das ist die Resolution, die gestern die Mehrheit des Rates verabschiedet hat - mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und BergAUF.

Lediglich FDP-Fraktionsvorsitzende Angelika Lohmann-Begander stimmte dagegen. Nicht etwa, weil sie eine leidenschaftliche Anhängerin des Frackings ist. Sie wollte lediglich mehr Zeit für eine Entscheidung. „Auch ich will die Erde nicht mit Chemie vollpumpen. doch für dieses Ernst zu nehmende Thema hätte ich mit mehr Vorbereitungszeit gewünscht“, sagte sie und kritisierte die „eiligen Mails“, die in dieser Woche verschickt worden seien.

Werner Engelhard, Fraktionschef von BergAUF und sonst eher auf der Oppositionsseite, benötigte diese Vorbereitungszeit nicht. Fracking ist für ihn „Umweltzerstörung“. Und da die großen Konzerne Druck machen würden, müsse man sich schnell eine Meinung bilden.

Immerhin: Im Süden von Weddinghofen, an der Stadtgrenze nach Kamen, soll es interessante Erdgasvorkommen geben, für kleine Gebiete sind sogar Fracking-Bohrungen genehmigt. Gerade deshalb, so gestern der Rat, müssen man sich rechtzeitig „gegen diese Methode der Energiegewinnung aussprechen, die mit erheblichen Risiken für die Bevölkerung, unkalkulierbar erscheinenden ökologischen Gefahren und einer beschleunigten Klimazerstörung verbunden ist.“ Auch Schäden im Grundwasservorkommen und Folgeschäden für die Landwirtschaft seien nicht auszuschließen.