Dorsten. .

„Trinkwasser schützen, An morgen denken, verantwortlich handeln“ – diese Aufforderungen hatten Dorstener Sozialdemokraten auf ein Transparent gepinselt. Einen „Dorstener Appell“ gegen die Ausbeutung sogenannter „unkonventioneller Erdgasvorkommen“ mit der umstrittenen Fracking-Methode übergab SPD-Chef Hans-Willi Niemeyer vor der Kulisse der Rhader Wassermühle an die beiden Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes und Frank Schwabe.

500 Bürger setzen sich mit ihrer Unterschrift zur Wehr gegen das Förderverfahren, bei dem das Gas in großer Tiefe mit Hochdruck, Wasser, Sand und teils hochgiftigen Chemikalien aus dem Gestein gelöst wird. Der Dorstener SPD-Arbeitskreis „Energie, Klima, Umwelt“ hatte sich mit Unterstützung der Siedlergemeinschaft Rhade und interessierter Bürger intensiv über das Thema informiert.

„Die Geschäftsidee, tonnenweise Chemikalien in den Boden zu pressen, um Gas in bis zu 4000 Meter Tiefe zum Fließen zu bringen, mag zwar für einige Aktionäre lukrativ sein, wir wollen das aber nicht, weil wir unserer Verantwortung der nachfolgenden Generationen bewusst sind“, so Dirk Hartwich, der für den SPD-Arbeitskreis Energie, Klima, Umwelt das Verfahren erläuterte und vor den Gefahren einer gigantischen Umweltverschmutzung warnte.

„Das Bohren nach Gas in großer Tiefe, unter dem Einsatz von Hochdruck, Wasser, Sand und teils hochgiftigen Chemikalien, ist nicht nur in Trinkwasserzonen, sondern auch im Bergbaugebiet zu untersagen“, fordern auch die SPD-Bundespolitiker Gerdes und Schwabe.

Sie nahmen die Gelegenheit wahr, die politische Gefechtslage zu erläutern. Aus Sicht der SPD sind die Wirtschaftsminister der FDP im Bund und in Niedersachsen das eigentliche Problem, um zu klaren gesetzlichen Regelungen zu kommen. Besonders in Niedersachsen wird bereits fleißig „gefrackt“, um zu erkunden und zu erproben. „Mit vielen Störfällen und großen Umweltschäden“, so die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren“, die bundesweit aktiv ist. Das Symbol, die Rote Hand, die unmissverständlich signalisieren soll: „Stopp Fracking“, wurde vom veranstaltenden SPD-Ortsverein Rhade unübersehbar plakatiert.

Michael Gerdes und Frank Schwabe sicherten den Dorstener Genossen zu, die Unterschriften-Listen, versehen mit Anmerkungen, an SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und den neuen Bundesumweltminister Peter Altmeier (CDU) weiterzuleiten.