Quito. Es gibt allerdings zwei Bedingungen: Großbritannnien müsse die Drohung zurücknehmen, in die Botschaft einzudringen. Und WikiLeaks-Gründer Julian Assange solle nicht in ein Drittland ausgeliefert werden. Assange hatte sich in die Botschaft Ecuadors geflüchtet und um politisches Asyl gebeten.

Ecuador zeigt sich im Streit mit Großbritannien um die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange verhandlungsbereit. Allerdings müsse die Regierung in London ihre Drohung zurücknehmen, in die Botschaft des lateinamerikanischen Landes in Großbritannien einzudringen, um Assange festzunehmen, sagte Präsident Rafael Correa am Dienstag in der Küstenstadt Guayaquil.

Ecuador sei grundsätzlich nicht gegen eine Strafverfolgung in Schweden, wo dem Computerhacker sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vorgeworfen werden, sagte der linksgerichtete Politiker. "Aber wir verlangen Garantien, dass er nicht in ein Drittland ausgeliefert wird", sagte Correa.

Schweden will keine Todesstrafe für Assange

Assange hatte sich in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet und um politisches Asyl gebeten, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Correa sagte, er teile die Befürchtung des Australiers, über das skandinavische Land in die USA überstellt zu werden. Dort könnte ihm wegen der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente durch WikiLeaks die Todesstrafe drohen. Allerdings betont die Regierung in Stockholm, sie wolle Assange den Amerikanern nur gegen eine Garantie übergeben, ihn nicht hinzurichten.

Großbritannien will Assange nicht unbehelligt nach Lateinamerika ausreisen lassen und drängt auf eine Auslieferung nach Schweden. Dies hat eine schwere diplomatische Krise zwischen Großbritannien und Ecuador ausgelöst. Correa hat Assange Asyl gewährt und sichert ihm einen "unbegrenzten" Aufenthalt zu.

WikiLeaks sorgte 2010 weltweit für Furore, als es Tausende geheime US-Dokumente unter anderem über die Kriege im Irak und Afghanistan veröffentlichte. Die US-Regierung sieht in Assange seitdem einen Landesverräter. Assange wirft den USA eine "Hexenjagd" vor. (rtr)