Essen. NRW sorgt für großzügigere Regelungen, wenn Bus und Bahn mehr als 20 Minuten zu spät kommen und es keine Alternative gibt. Ab 1. Juli können sich Kunden bis zu 50 Euro rückerstatten lassen. Von „Pro Bahn“ gibt’s Beifall.
Bei Verspätungen gelten ab 1. Juli großzügigere Fahrgast-Regelungen im NRW-Nahverkehr. Bummeln Busse und Bahnen mehr als 20 Minuten dem Fahrplan hinterher und fehlt eine Alternative, sollen Kunden ab Sonntag wahlweise die Kosten für einen Fernverkehrszug oder ein Taxi erstattet werden.
Groschek: Anliegen der Kunden stärken
„Diese gemeinsame Initiative von Land und Verkehrsunternehmen in NRW stärkt die Anliegen der Kunden im Öffentlichen Personennahverkehr“, sagte Verkehrsminister Michael Groschek. „Vor allem die deutlich höhere Erstattung der Taxikosten erleichtert es ihnen, auch am Abend und im ländlichen Raum sicher ihr Ziel zu erreichen.“
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bietet zwar bereits eine Mobilitätsgarantie – aber auch hier gibt es Verbesserungen: Kunden mit Ticket 2000 oder Bärenticket können sich 50 Euro erstatten lassen; bislang sind es maximal 30 Euro. Alle anderen Fahrgäste, die vor 20 Uhr unterwegs sind, haben nun ein Anrecht, sich bis zu 25 Euro (bisher 15 Euro) erstatten zu lassen. Nach 20 Uhr liegt die Höchstgrenze bei 50 Euro. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ lobt die Initiative als „richtigen Schritt“. Sprecher Lothar Ebbers moniert jedoch, dass es in NRW noch keine Lösung gibt, falls Anschlüsse nicht klappen.