Essen. .

Wer in dieser Stadt länger als zehn Minuten auf Bus oder Bahn warten muss, der bekommt seit knapp zwei Monaten an den Kundencentern der Evag oder im Internet seinen Ticketpreis erstattet. Das gilt auch für die meisten Linien, die die Essener Stadtgrenze überqueren, so genannte Gemeinschaftslinien also, die die Evag zusammen mit benachbarten Verkehrsunternehmen betreibt.

Lediglich fünf Ausnahmen von dieser Regel gibt es. Die Linien 263, 348 und 363 werden von der Vestischen (Bottrop) bzw. der Bogestra (Gelsenkirchen/Bochum) betrieben. Sie arbeiten mit einem anderen Computerprogramm als etwa die Evag, die Mülheimer oder auch die Duisburger Verkehrsgesellschaften (Via), was die stadtübergreifende Ticketerstattung erschwert. Deshalb müssen Essener sich an die jeweilige Nachbarstadt wenden, auch wenn ein Bus dieser Linien in Essen selbst die Verspätung eingefahren hat.

VRR arbeitet mit Hochdruck an einheitlicher Lösung

Das ist für den Kunden verwirrend, aber auch unbequem: Denn wer den Antrag auf Kostenerstattung nicht selbst von zu Hause aus im Internet stellen kann, muss im schlimmsten Fall mit dem Bus in die Nachbarstadt fahren - und zahlt dafür meist eine höhere Preisstufe, als er bei der Ticketerstattung zurückbekommen würde.

Um das zu ändern, heißt es vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), zu dem sich die Verkehrsbetriebe der Rhein-Ruhr-Region zusammengeschlossen haben, arbeite man derzeit mit Hochdruck an einer einheitlichen Lösung.

Übrigens: Überhaupt kein Geld zurück bekommen Essener Kunden, wenn Fahrzeuge der Linien 772 und 774 zu spät sind. Sie würden, das bestätigte eine Mitarbeiterin der Evag, von der Düsseldorfer Rheinbahn betrieben. Und die beteiligt sich nicht an dem Pünktlichkeitsversprechen. Das Unternehmen hatte kürzlich erklärt, Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis zueinander.