Rees. . Die Schüler werden wohl zunächst ohne Fahrschein unterwegs sein, VRR verspricht Kulanz

Schulamtschef Ludger Beltermann hat nach der jetzigen Schulausschusssitzung keine Hoffnung mehr, dass das Azubi-Ticket für Schüler erhalten bleibt. „Das Schoko-Ticket wird eingeführt“, ist er überzeugt. „Die Eltern zahlen künftig Geld für etwas, das ihren Kindern kaum Nutzen bringt“, ärgert ihn. Obendrein führen Verzögerungen beim Zusammenschluss der Verkehrsbetriebe – es musste beispielsweise rechtlich geklärt werden, welcher Verkehrsbetrieb für Sonderregelungen wie Azubi-Ticket zuständig ist – nun zu zeitlichem Druck. Erst nach den Ferien werden die Elternanträge auf das Schokoticket in den Schulsekretariaten einlaufen.

Zu spät, weil die Schüler dann die Fahrkarten schon benötigen. „Wir werden uns aber kulant zeigen“, verspricht VRR-Tarifexperte Eckard Wolf. Seine Vorschläge: Nach den Ferien zunächst keine Kontrollen im Bus oder das alte Ticket behält vorerst seine Gültigkeit. „Wir werden mit dem VRR im Gespräch bleiben, damit alles möglichst reibungslos läuft“, macht Beltermann Druck.

Der Stress, so befürchten die Schulsekretärinnen, wird bei ihnen landen. „Wir tappen völlig im Dunkeln hinsichtlich der Entscheidung, sind aber letztlich die Ausführenden“, sagte Gerda Caninenberg, Sekretärin am Gymnasium Haus Aspel. Das Problem: Weil die Verkehrsbetriebe erst am 4. Juli endgültig entscheiden, ob es eine Alternative zum Schoko-Ticket gibt, können danach erst den Eltern die Ticketanträge geschickt werden. Diese müssen erst im Schulsekretariat abgestempelt werden. Die Zeit vor den Ferien reicht sicherlich nicht, da am 7. Juli die Ferienzeit beginnt. „Zwar ist das Sekretariat in der ersten Ferienwoche noch besetzt, aber dann ist doch viel zu tun im Nachgang mit den Zeugniskonferenzen“, gibt Realschulleiter Thomas Wenning zu bedenken. Also muss wohl alles in den ersten Schultagen nach der Sommerpause abgewickelt werden. „Wenn dann 400 Schüler das Sekretariat stürmen, wird es brenzlig“, ahnt Gerda Caninenberg.

Beltermann will nach Lösungen suchen. „Vielleicht können wir da helfend eingreifen und das klassenweise abwickeln“, sagt er. „Man hat uns ja Hilfestellung versprochen, sowohl seitens der Stadt als auch seitens des VRR“, bleibt Michael Schlattmann, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums Aspel gelassen. Dass das Thema Anträge, wie im Ausschuss angeklungen in zwei, drei Tagen abgewickelt werden kann, davon ist Jürgen Welz, kommissarischer Leiter der Rheinschule, keineswegs überzeugt. „Da wird mindestens eine Woche nötig sein.“

Dieser Druck würde nicht aufgekommen, hätte man sich in Rees früher für das Schoko-Ticket ausgesprochen. „Aber das Zögern war richtig“, findet Welz, „schließlich konnten so den Eltern seit Februar Kosten erspart werden.

Auf jeden Fall will Beltermann vor den Ferien den Schülern einen Info an die Hand geben, auf dem steht, wie das Prozedere ablaufen soll.