Berlin. Freiberufliche Hebammen haben es nicht einfach: Sie müssen immer höhere Prämien zahlen, um sich zu versichern. Ihr Gehalt aber steigt nur geringfügig. Der FDP-Politiker Daniel Bahr betonte, ihm sei eine wohnortnahe Versorgung wichtig.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat den freiberuflichen Hebammen Unterstützung zugesagt. Ihm sei eine wohnortnahe Versorgung wichtig, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Krankenkassen sollten bei künftigen Verhandlungen die Lage der Hebammen besser berücksichtigen.
Die Zeitung verweist auf eine Studie im Auftrag des Gesundheitsministeriums. Danach müssen freiberufliche Hebammen immer höhere Prämien zahlen, um sich gegen das Risiko zu versichern, dass bei einer Geburt etwas schiefgeht und die Gesundheit des Kindes Schaden nimmt. Gleichzeitig steigt das Gehalt der Hebammen seit Jahren nur wenig.
Nur wenige freiberufliche Hebammen sind bei Geburt dabei
Der Untersuchung zufolge wird eine solche Berufs-Haftpflicht in diesem Sommer auf über 4200 Euro steigen. Das Jahreseinkommen liege im Mittel aber nur bei knapp 24.000 Euro. Immer mehr Hebammen arbeiteten fest angestellt in einer Klinik, heißt es in der Studie des IGES-Instituts, die der "SZ" vorliegt. Drei Viertel aller Kinder in Deutschland kommen unter ihrer Obhut zur Welt.
Die freiberuflich tätigen Hebammen verzichteten hingegen immer häufiger darauf, ihrer eigentlichen Tätigkeit nachzugehen und den Schwangeren bei der Geburt zu helfen. Vor der Entbindung beraten sie und auch in der Zeit des Wochenbetts sind sie an der Seite von Frau und Baby. Doch nur noch gut ein Fünftel aller Hebammen ist bei der eigentlichen Geburt zur Stelle, wenn das Kind etwa in Haus oder Wohnung der Mutter geboren werden soll. 2010 taten das in ganz Deutschland nur noch gut 3000 Geburtshelferinnen, etwa vier Prozent weniger als zwei Jahre vorher. (afp)