Peking. . Der blinde Bürgerrechtler Chen Guangcheng hat die US-Botschaft in Peking verlassen - laut Medienberichten offenbar aus freien Stücken. Die USA hatten dem geflohenen Dissidenten Zuflucht gewährt und damit den Unmut Chinas erregt.
Der geflohene Dissident Chen Guangcheng hat die US-Botschaft in Peking nach sechs Tagen wieder verlassen. Er sei aus „freiem Willen“ gegangen, meldete die staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Aus US-Regierungskreisen hieß es, der blinde Bürgerrechtler habe ein Krankenhaus in der chinesischen Hauptstadt aufgesucht. „Er wird dort medizinisch behandelt und seine Familie treffen“, sagte eine Gewährsperson aus US-Regierungskreisen.
Die Führung in Peking hat Guangcheng nach US-Angaben einen „sicheren“ Aufenthaltsort in China zugesagt. Das erklärte ein US-Beamter am Mittwoch.
Aus dem Hausarrest geflohen
Der Menschenrechtsaktivist war Berichten zufolge in der vergangenen Woche aus dem Hausarrest geflohen und hatte sich in die US-Botschaft abgesetzt. Der Vorfall war zwar von den Regierungen beider Staaten zunächst nicht offiziell kommentiert worden, dürfte hinter den Kulissen die Spannungen zwischen Washington und Peking jedoch deutlich erhöht haben.
Am Mittwoch meldete Xinhua, das chinesische Außenministerium erwarte von den USA eine Entschuldigung dafür, dass die Botschaft in Peking Chen aufgenommen hatte. Wenige Stunden zuvor war US-Außenministerin Hillary Clinton zu Gesprächen in China eingetroffen. (dapd/afp)