Peking. Erneute Schikane gegen Ai Weiwei: Der prominente chinesische Künstler und Regimekritiker muss Webcams abschalten, mit denen er sich selbst überwacht hat. Die Aktion war ein Protest Ais gegen die Überwachung durch Chinas Behörden.


Der regierungskritische chinesische Künstler Ai Weiwei muss die
Webcams wieder ausschalten, mit denen er seine ständige Überwachung symbolisch
auch in seinem Haus im Internet dokumentiert hat.

Er habe 46 Stunden nach ihrer
Inbetriebnahme telefonisch eine "deutliche Anweisung" erhalten, die vier Kameras
wieder abzuschalten, sagte Ai am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Ein
Grund sei ihm wie erwartet nicht genannt worden.

Ai Weiwei war vor genau
einem Jahr festgenommen und drei Monate lang ohne Anklage an einem unbekannten
Ort festgehalten worden. Seither steht er in seinem Haus in Peking unter
24-stündiger Beobachtung. Seinen Angaben zufolge werden sein Telefon und seine
Computerverbindungen überwacht.

Auf ihn seien rund um die Uhr 15 Kameras
gerichtet. Die von ihm zusätzlich eingerichteten Webcams waren über seinem Bett
und seinem Schreibtisch installiert.(afp)