Berlin. . Die Opposition verlangt von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder Aufklärung über die Rolle der Ko-Autorin ihres neuen Buchs „Danke, emanzipiert sind wir selber!“. An dem Buch schrieb eine Referatsleiterin aus Schröders Ministerium mit. Die Grünen sehen darin „ein Geschmäckle“.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder muss sich wegen ihrer Buches rechtfertigen. SPD und Grüne verlangen von der CDU-Politikerin Aufklärung über die Rolle der Co-Autorin ihres Buches „Danke, emanzipiert sind wir selber!“. Caroline Waldeck arbeitet als Referatsleiterin im Ministerium. Schröders Sprecher wies am Donnerstag alle Vorwürfe zurück.
SPD-Fraktionsvize Elke Ferner hatte in der „Passauer Neuen Presse“ eine mündliche Anfrage im Parlament angekündigt, um zu klären, ob Privat- und Dienstangelegenheiten vermischt worden seien. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sagte der Zeitung: „Das hat ein Geschmäckle. Frau Schröder muss aufklären, wie dieses Buch entstanden ist.“ Es gehöre nicht zu den Aufgaben von Ministeriumsmitarbeitern, ein privates Buch für die Ministerin zu schreiben.
Ministerium weist alle Vorwürfe zurück
In einem öffentlichen Brief an Künast schreibt Schröders Sprecher Christoph Steegmans nun, Waldeck habe als Co-Autorin des Buches „ausschließlich in ihrer dienstfreien Zeit geschrieben (Abende, Wochenenden, Urlaubstage und Zeitausgleichstage)“. Er fügte dem Schreiben eine Übersicht über die von Waldeck dafür genommenen Urlaubs- und Zeitausgleichstage bei. Auch habe Waldeck das Buchprojekt als Nebentätigkeit ihrem Arbeitgeber „ordnungsgemäß angezeigt“. Das Buch war am 16. April erschienen.
Weiter heißt es: „Das BMFSFJ und beide Autorinnen haben stets sorgfältig darauf geachtet, dass das Trennungsgebot zwischen der Arbeit am Buch und der Arbeit im Ministerium konsequent gewahrt blieb.“ Der auf Schröder anteilig entfallende Erlös gehe als Spende an die gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen „terre des femmes“. Eine entsprechende Überweisung habe die Ministerin bereits vorgenommen.
Die Opposition hatte die Thesen in Schröders Buch harsch kritisiert und die Ministerin als „kapitale Fehlbesetzung“ bezeichnet. (dapd)