Leipzig. . Christian Wulff sollte sich selbst anzeigen. Das rät die SPD dem angeschlagenen Bundespräsidenten. Der CDU hat die Wulff-Affäre jedoch offenbar nicht geschadet. Laut einer aktuellen Umfrage legt sie in der Wählergunst sogar um einen Prozentpunkt zu.

Bundespräsident Christian Wulff soll sich nach dem Willen der SPD selbst anzeigen. Als ehemaliger Ministerpräsident könne Wulff beim niedersächsischen Staatsgerichtshof die Feststellung beantragen, ob er durch sein Verhalten gegen das Ministergesetz verstoßen habe, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, der „Leipziger Volkszeitung“ laut Vorabbericht. „Ich rate dem Bundespräsidenten zur Selbstanzeige“, sagte er.

Oppermann sagte, dieses sogenannte Selbstreinigungsverfahren könne ein letzter Versuch sein, die nach wie vor im Raum stehenden Vorwürfe zu entkräften. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse ein Interesse daran haben, dass das „Trauerspiel um den Bundespräsidenten“ ein Ende habe.

CDU legt trotz Wulff-Affäre zu

Die Union legt trotz der weiter schwelenden Affäre um Wulff in der Wählergunst zu. Dem am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Wahltrend des Magazins „Stern“ und des Fernsehsenders RTL zufolge gewinnen CDU und CSU einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und kommen nun auf 36 Prozent. Der Koalitionspartner FDP würde jedoch mit drei Prozentpunkten nicht erneut in den Bundestag einziehen können.

Damit verringert sich zugleich der Vorsprung von Rot-Grün (42 Prozent) auf Schwarz-Gelb (39 Prozent) auf drei Punkte. Die SPD erreicht 27 Prozent, die Grünen 15 Prozent. Für den Wahltrend befragten die Meinungsforscher 2.500 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 16. bis 20. Januar. (dapd)

Wulff als Waschlappen

Auch aus dem Musik-Bereich suchte sich Jäger umstrittene Persönlichkeiten wie Dieter Bohlen...
Auch aus dem Musik-Bereich suchte sich Jäger umstrittene Persönlichkeiten wie Dieter Bohlen... © Kerstin Kokoska/ WAZ FotoPool
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