Berlin. Opposition und Bürger sind vielerorts unzufrieden mit der Erklärung, die Bundespräsident Christian Wulff zur Kreditaffäre abgegeben hat. Doch für Spitzenpolitiker aus der CDU hat Wulff alles Notwendige gesagt. Und deshalb sei es nun auch an der Zeit, die Debatte zu beenden - so fordern es die Bundesminister Annette Schavan und Wolfgang Schäuble.
Führende CDU-Politiker haben gefordert, die Debatte um Bundespräsident Christian Wulff zu beenden. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan sagte zur "Welt am Sonntag": "Der Bundespräsident hat Informationen gegeben und sich für sein Verhalten entschuldigt. Jetzt sollten wir zu dem zurückkehren, was wirklich wichtig ist.". Mit der Art, wie gerade über den Bundespräsidenten diskutiert werde, könne man jedes politische Amt beschädigen. In Berlin werde "über manches viel zu aufgeregt diskutiert", kritisierte Schavan.
Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält die Diskussionen über Wulff für schädlich für das Amt des Bundespräsidenten. "Wir haben ein hohes Interesse daran, dass das Amt des Bundespräsidenten unbeschädigt bleibt. Die Debatten, die im Augenblick geführt werden, sind Belastung für das Amt. Und daher halte ich ein gewisses Maß an Zurückhaltung für sinnvoll", sagte er der "Bild am Sonntag". Auf die Frage, wie Schäuble sein Eigenheim einst finanziert habe, sagte der Finanzminister: "Seit vielen, vielen Jahren ist die Volksbank Offenburg meine Hausbank. Die hat damals auch die Hausfinanzierung übernommen."
Am Donnerstag trat Wulff vor die Kameras
Wulff war in den vergangenen Tagen unter anderem wegen eines Immobilienkredits unter Druck geraten. Außerdem wird ihm vorgeworfen, in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident teilweise gratis Urlaub in Ferienhäusern und Villen befreundeter Unternehmer gemacht zu haben. Angesichts der wachsenden Kritik hatte Wulff am Donnerstag mit einer Erklärung vor laufenden Kameras sein Schweigen in der Affäre und sich entschuldigt. (dapd/afp)