Berlin. . Am Donnerstag hat Christian Wulff zunächst seinen Sprecher Olaf Glaeseker entlassen und danach eine Erklärung zur Kreditaffäre abgegeben. Dabei gestand er Fehler ein und entschuldigte sich bei den Bürgern wegen des Vertrauensbruchs. Er habe alles offen gelegt und bedauere die Verwischung von privaten Angelegenheiten und seinem Amt.
In seiner persönlichen Erklärung gab der Bundespräsident Fehler im Rahmen der Kreditaffäre zu. Er komme zudem dem Wunsch der Öffentlichkeit nach Aufklärung nach, sagte Wulff. Er nehme die Kritik ernst und Offenheit sei ihm wichtig. Die kritisierten Sachverhalte seien vor seiner Amtszeit geschehen und er bedauere, diese zu Beginn nicht offen gelegt zu haben. Mittlerweile habe er jedoch alle relevanten Verträge und Konditionen seines Privatkredits vorgelegt und auch seine Ferienaufenthalte aufgelistet, so Wulff weiter.
Transparenz und Vertrauen sind wichtige Güter
Wulff erklärte, dass er bis heute über 250 Einzelfrage nach besten Wissen und Gewissen beantwortet hat. Dabei habe er sich auf auf persönliche Angelegenheiten und seine Familie bezogen. "Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut", fuhr der Bundespräsident fort. Ihm sei klar geworden, dass die kritisierten Sachverhalte in einen Grenzbereich zwischen der Ausübung seines Amtes und seines Privatlebens fallen. Nur wolle er die erforderliche Transparenz schaffen: "Das ist nicht immer leicht, aber notwendig für das Vertrauen in mich und mein Amt."
Fehleinschätzung bei Privatkredit
Wulff gab seine Fehleinschätzung in seiner Erklärung zu. Sein Verhalten sei nicht gradlinig gewesen und es tue ihm leid. Denn: "Nicht alles, was juristisch recht ist, ist auch rechtens", so Wulff weiter. Er habe zu keiner Zeit aus seinem Amt Vorteile gezogen. Private Freundschaften seien ihm wichtig, sie hätten seine Amtsausführung jedoch nicht beeinflusst.
Seinem ehemaligen Pressesprecher Olaf Glaeseker dankte er für seinen "großartigen Einsatz". Wulff bedauerte dessen Entlassung und wünschte ihm alles Gute.
Wulff will Amt in Zukunft "gewissenhaft" ausfüllen
Der Bundespräsident beendete seine Erklärung mit den Worten: "Ich werde mein Amt gewissenhaft und mit ganzer Kraft ausfüllen. Ich will und werde meinen Beitrag dazu leisten und bitte die Bürger auch in Zukunft um ihr Vertrauen." 2012 werde man weiter gut zusammen arbeiten, prognostizierte Wulff am Ende seiner Erklärung.