Berin. . Geht es nach der SPD, steigt der der Spitzensteuersatz künftig von 42 auf 49 Prozent. Die Reichensteuer von 52 Prozent ist aber vom Tisch. Die Sozialdemokraten beherzigen Steinbrücks Rat, die Starken nicht abzuschrecken.

Er bleibt im Rennen. Das belegt das Gruppenbild. Peer Steinbrück steht nach seiner Rede auf der Bühne und wird von Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel umrahmt. Einer der drei wird wohl 2013 Angela Merkel herausfordern.

Der SPD-Parteitag folgt dem Ex-Finanzminister in der Sache. Die 480 Delegierten stimmen zu, den Spitzensteuersatz von 42 auf 49 Prozent zu erhöhen, die „Reichensteuer“ – zusätzliche drei Prozentpunkte – aber zu streichen. Doch eine Mehrheit beherzigt Steinbrücks Rat, die Starken nicht zu verprellen.

"Lasst uns nicht überziehen"

Die SPD ist für ihn die Partei, „die das Bündnis zwischen den Schwachen und den Starken“ organisiert. Noch immer muss sie um die Anerkennung ihrer Wirtschaftskompetenz kämpfen. „Lasst uns nicht überziehen“, hatte genauso Fraktionschef Steinmeier gemahnt. Auch er darf sich nun bestätigt fühlen.

Beiden dürfte nicht entgangen sein, dass die SPD am emotionalsten auf Gabriel reagiert und dass der Parteichef ihren wunden Punkt kennt: Die Identifikation von Steinmeier und Steinbrück mit der Agenda 2010. Der Antrag, etwa die Renten-Reform in Teilen wieder rückgängig zu machen, wurde nur zurückgestellt. Da fragt sich Steinmeier, woran er ist. Auf dem Prüfstand stellt die SPD auch die Abgeltungssteuer. Sie war mal Steinbrücks Erfindung. Um die Anerkennung seiner Finanzkompetenz muss er in den eigenen Reihen kämpfen.