Allensbach. Eine große Mehrheit der Deutschen unterstützt die geplante Sperrung von kinderpornographischen Websites. Auch 89 Prozent der Vielsurfer sind für das geplante Gesetz. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allenbach ergeben. Dennoch halten nur wenige eine Sperre für wirksam.
Neun von zehn Bundesbürgern begrüßen die Sperrung von kinderpornografischen Seiten im Internet. Selbst 89 Prozent derjenigen, die täglich und intensiv durch das Web surfen, unterstützen das neue Gesetz, wie eine am Dienstag veröffentlichte Allensbach-Umfrage ergab. Lediglich sechs Prozent der Gesamtbevölkerung und neun Prozent der intensiven Netznutzer halten demnach die Sperrungen nicht für einen geeigneten Weg, um Kinderpornografie im Netz zu bekämpfen.
Die meisten erwarten nicht, dass das Gesetz wirkt
Die große Mehrheit der Bürger findet der Umfrage zufolge nicht, dass dadurch das Recht auf Informationsfreiheit unverhältnismäßig eingeschränkt wird - im Gegenteil: 90 Prozent der 1.832 Befragten betonten, dass Informationsfreiheit ihre Grenzen habe, die bei der Kinderpornografie deutlich überschritten würden. Allerdings glauben nur 29 Prozent, dass das Gesetz tatsächlich zur Eindämmung von Kinderpornografie führen wird. 62 Prozent erwarten dagegen, dass Pädophile auch weiterhin einen Zugang zu solchen Seiten finden werden.
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Nach dem neuen Gesetz sehen künftig Nutzer in Deutschland ein Stoppschild, wenn sie eine wegen Kinderpornografie gesperrte Seite anklicken. Strafrechtlich hat das Anklicken für sie keine Folgen. Die Liste der gesperrten Seiten wird vom Bundeskriminalamt geführt. Überwacht wird die Liste von einem fünfköpfigen unabhängigen Kontrollgremium, das beim Bundesdatenschutzbeauftragten eingerichtet wird. Das Gesetz wird zunächst auf drei Jahre befristet. Newsrooms und Chatrooms werden von den Sperren nicht erfasst. (ap)