New York. . Sie versprechen in E-Mails ein Foto des toten El-Kaida-Chefs – verschicken aber tatsächlich Viren: Onlinebetrüger nutzen die Neugier der Nutzer, um deren Passwörter zu stehlen. Das FBI warnte bereits vor den Spam-Mails.

Onlinebetrüger und Versender von Spamnachrichten nutzen den Tod des Al-Kaida-Führers Osama bin Laden zum Diebstahl von Passwörtern im Internet. In den vergangenen Tagen erhielten zahlreiche Internetnutzer auf der ganzen Welt E-Mails mit angeblichen Links zu Fotos und Videos von bin Ladens Leiche.

Wer die Links anklickt, lädt sich jedoch gefährliche Schadsoftware auf den eigenen Computer oder gibt versehentlich persönliche Daten preis. So enthalte eine häufig versendete E-Mail einen vermeintlichen Link zu Fotos und Videos des toten Terrorchefs vom Fernsehsender CNN Mexico. Wer die Verknüpfung jedoch anklickt, gelangt auf eine täuschend echte Fälschung der Website des Senders, die nur dazu dient, Passwörter zu stehlen. Auch in dem sozialen Netzwerk Facebook wurden einige Nutzer bereits Opfer von Datendiebstahl.

FBI warnt vor dem Spam

Die US-Bundespolizei FBI hat nun eine Warnung vor Spam mit Bezug auf Osama bin Laden herausgegeben. US-Präsident Barack Obama teilte unterdessen mit, dass er sich gegen eine Veröffentlichung von Bildern des toten bin Ladens entschieden habe. Die Fotos könnten Ausschreitungen provozieren und die nationale Sicherheit der USA gefährden, hieß es aus dem Weißen Haus.

Die offiziellen Warnungen halten Betrüger im Internet jedoch nicht davon ab, das weltweite Datennetz weiterhin mit Spam zu überfluten. Die Passwortdiebe nutzten jede Gelegenheit, um Interesse zu wecken und Internetnutzer zur Preisgabe persönlicher Daten zu bringen, sagte David Cowings vom Sicherheitsunternehmen Symantec.

Bekannte Seiten werden imitiert

„Häufig fälschen sie bekannte Nachrichtenseiten, um seriöser zu erscheinen“, sagte Cowings. „Gute Internethygiene“ helfe dabei, Spam zu erkennen und sich vor dem Diebstahl persönlicher Informationen zu schützen. So sollten Internetnutzer verdächtige URL genau lesen. Häufig erwecke der erste Teil den Eindruck, es handele sich um eine seriöse Seite, erklärte Cowings. Wer jedoch weiterlese und ungewöhnliche Adresszeilen bemerke, sollte misstrauisch werden. Zudem rät Symantec, niemals Programme zum Betrachten von Videos oder Antivirus-Software über unbekannte Links herunterzuladen.

Doch der beste Schutz vor Datendieben ist noch immer der gesunde Menschenverstand. Wer auf Facebook einen Kommentar seines Universitätsprofessors erhält, in dem der biedere Wissenschaftler schreibt: „Haha - guck“ dir das mal an!“, sollte die Finger von dem angehängten Link lassen. (dapd)