München. . Die Eskapaden von Gaddafi-Sohn Mohamed Saif al-Arab sorgen derzeit in Bayern für Diskussionen. Münchens Polizeichef speiste 2007 mit ihm in einem Nobelhotel. Wer damals die Zeche gezahlt hat, ist unklar.

Peinlicher Streit um ein brisantes Abendessen: Münchens Polizeipräsident Wolfgang Schmidbauer ging mit dem Gaddafi-Sohn Saif al-Arab Mohamed und dessen Entourage im August 2007 im Nobelhotel Bayerischer Hof zum Essen. Der libysche ­Despoten-Sohn sollte „über das Rechtssystem in Bayern und Deutschland aufgeklärt“ werden. Vorausgegangen waren mehrere vermutete Straftaten des Libyers.

Wer die Essensrechnung gezahlt hat, weiß man bis heute nicht. Schmidbauer gibt an, er habe sich nicht von Gaddafi ein­laden lassen. Der Staatskasse seien aber auch keine Kosten entstanden.

Die Episode steht in einem von den Grünen öffentlich gemachten Protokoll der ­Justizbehörden. Fast drei Jahre lang wurden die Behörden vom damaligen prominenten Studenten der TU München auf Trab gehalten. Elf Verfahren gegen den jüngsten Gaddafi-Sprössling waren anhängig, u.a. wegen Waffenschmuggels, un­erlaubten Waffenbe­sitzes, Beamtenbe­leidigung so­wie Fahrens ohne Führerschein und in volltrunkenem Zu­stand (2,37 Promille).