Tripolis/Madrid. .
Der Krieg in Libyen zwischen dem libyschen Machthaber Muammar Gaddafi und der Opposition treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Seit Beginn der Kämpfe flüchteten rund 400.000 Personen aus dem nordafrikanischen Land. Der Strom Vertriebener und Flüchtender an den Grenzübergängen in die Nachbarländer Tunesien, Ägypten, Algerien und Niger reißt nicht ab.
Aber auch auf der italienischen Insel Lampedusa und auf Malta kommen immer mehr Boote mit Migranten an. Gaddafi hatte angekündigt, dass er den gemeinsamen Kampf mit der EU gegen die illegale Einwanderung aufkündigen und afrikanische Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Südeuropa nicht mehr stoppen werde. Es könnten „Millionen“ Migranten sein, die Europa überschwemmten, hatte er gedroht.
Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) warnte schon vor Wochen, dass der Weg über Nordafrika eine der Hauptrouten für Menschen sei, die „vor Kriegen und Gewalt“ flüchten. Die meisten Libyen-Flüchtlinge versuchen aber immer noch, sich über die Landgrenzen in Sicherheit zu bringen. Fast 200.000 kamen bisher an der tunesischen Grenze an, so die Internationale Organisation für Migration (IOM). Etwa 160.000 strömten nach Ägypten. Die Hilfsorganisationen registrieren derzeit 6000 Neuankömmlinge an den Grenzen.