Ras Lanuf. . Die libysche Rebellen schlagen die Truppen von Diktator Muammar al Gaddafi weiter zurück. Die Revolutionäre sind bis vor die Stadt Sirte vorgerückt. Eine Einnahme der Stadt könnte den Sturm auf Tripolis eröffnen.
Unterstützt von Luftangriffen der internationalen Militärallianz sind libysche Rebellen am Montag weiter nach Westen vorgerückt und haben die Heimatstadt von Machthaber Muammar al Gaddafi erreicht. Einige Rebellen feierten schon die Einnahme der Stadt Sirte. Entsprechende Berichte konnten jedoch nicht bestätigt werden.
Augenzeugen in Sirte sagten, am Morgen seien Kampfflugzeuge und Einschläge zu hören gewesen. Auf den Straßen werde jedoch nicht gekämpft, und auch Rebellen seien nicht zu sehen gewesen. Sirte liegt auf halbem Weg zwischen dem von Rebellen kontrollierten Osten und dem von Gaddafi gehaltenen Gebiet im Westen entlang der Mittelmeerküste. Es wurde erwartet, dass die Einnahme der Stadt, die als Hochburg von Gaddafis Anhängern gilt, für die Rebellen schwierig werden würde.
Einnahme der Stadt würde Weg nach Tripolis ebnen
Die Einnahme der Stadt wäre ein wichtiger Sieg für die Rebellen und würde ihnen den Weg nach Tripolis und in die von ihnen gehaltene Stadt Misrata öffnen. Dort berichteten Einwohner von Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Gaddafi hatte einen Aufstand in Misrata zuvor brutal niedergeschlagen.
Am Sonntagabend wurde die Hauptstadt Tripolis bombardiert. Mindestens neun Explosionen und Flugabwehrfeuer waren zu hören, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP in der Stadt erklärte.
In Washington erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates, er könne keinen Zeitrahmen für den militärischen Einsatz in Libyen nennen. Der stellvertretende libysche Außenminister Chaled Kaim sagte in Tripolis, den Alliierten gehe es nicht um den Schutz der Zivilbevölkerung. Sie kämpften gegen die libyschen Streitkräfte und versuchten, das Land an den Rand eines Bürgerkriegs zu treiben. (dapd)