Berlin. Der neue US-Präsident will die Weltpolitik umkrempeln. Für Deutschland heißt das: Kooperation suchen – und im Streitfall hart bleiben.
Bitte anschnallen, ab Montag geht‘ s rund. Mit dieser Haltung blicken viele deutsche Politikerinnen und Politiker auf die USA – auch wenn sie es öffentlich in dieser Deutlichkeit nicht zugeben. Donald Trump wird zum Wochenstart als US-Präsident ins Amt eingeführt. Angetreten ist der 78-Jährige, um nicht nur die USA, sondern auch die gesamte Weltpolitik umzukrempeln. Und das schon in den ersten Stunden und Tagen nach der Vereidigung.
Die Erfahrung aus Trumps erster Amtszeit zeigt: Solche Aussagen sind ernst zu nehmen – wir dürfen uns aber nicht von jeder Äußerung des Populisten im Weißen Haus verrückt machen lassen. Der US-Präsident hat bereits viele Ankündigungen gemacht, die auch Deutschland und Europa massiv erschüttern könnten.
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Für Deutschland wird der Umgang mit Trump zum Ritt auf der Rasierklinge
Das gilt etwa für einen möglichen Stopp der militärischen Unterstützung der Ukraine, die Forderung nach einer drastischen Steigerung der Verteidigungsausgaben in der Nato oder die Drohung mit hohen Zöllen auch auf deutsche Waren. Ganz zu schweigen von Überlegungen, einen strategischen Anspruch auf Grönland auch mit militärischen Mitteln zu bekräftigen.
Für die künftige Bundesregierung wird der Umgang mit Trump einem Ritt auf einer Rasierklinge gleichen. Einerseits braucht Europa die USA als Verbündeten. Andererseits müssen Deutschland und seine Partner Trump entschieden entgegentreten, wenn der US-Präsident mit seiner unvorhersehbaren Politik unsere Interessen oder unsere Sicherheit gefährdet. Die Linie zwischen Zusammenarbeit und Konfrontation könnte denkbar schmal sein. Vor allem gilt es im Umgang mit Trump, zwischen Rüpelei und Provokation sowie ernstgemeinten Forderungen zu unterscheiden. Also: Cool bleiben – und auf alles gefasst sein.
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