Viersen. NRW stellt nach Ostern die kostenfreien Corona-Tests in Kitas ein. Damit reagiert die Landesregierung auf die Forderungen der Kinderärzte.

Das Land NRW stellt die kostenfreien Corona-Tests von Kita-Kindern nach Ostern ein. NRW werde in zwei Stufen aus den anlasslosen Testungen aussteigen, sagte Landes-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Freitag. „In den vergangenen Wochen standen wir im intensiven Austausch mit Wissenschaft, Kinderärztinnen und Kinderärzten darüber, wie wir in den Kitas weiter verfahren“, sagte Stamp.

„Wir haben jetzt den dringenden Hinweis darauf erhalten, dass wir aus der anlasslosen Testung in den Kindertagesbetreuung aussteigen sollen. Wir haben beschlossen, das geordnet in zwei Stufen zu tun.“

Corona: Kostenlose Kita-Testungen in NRW werden eingestellt

Konkret wird NRW bereits ab dem 3. April keine PCR-Pool-Tests in Kindertageseinrichtungen mehr finanzieren. Derzeit nutzen rund ein Viertel der Städte in NRW Pool-Tests, bei denen zunächst Kinder-Gruppen gemeinsam getestet werden. Die betroffenen Kommunen würden ab dem 3. April zunächst Antigen-Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen, so Stamp.

Nach Ostern (Ostermontag 18. April) soll es dann auch diese Schnelltests landesweit nicht mehr in den Kitas geben. In NRW werde das anlasslose Corona-Testen in der Kindertagesbetreuung nach Ostern beendet, so Stamp.

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) verkündete am Freitag das Aus für anlasslose Coronatests in Kitas.
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) verkündete am Freitag das Aus für anlasslose Coronatests in Kitas. © dpa | Marius Becker

In Städten ohne PCR-Pool-Tests erhalten Eltern von Kita-Kindern bislang kostenfrei drei Antigen-Schnelltests in der Woche. Angewendet werden sollen sie zu Hause. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hatte sich am Freitag für ein Ende der anlasslosen Corona-Testungen und mehr Normalität im Alltag der Kita-Kindern ausgesprochen.

Die bisherigen zum Schutz gedachten Maßnahmen belasteten die Jungen und Mädchen eher als sie nutzten, kritisierte der Verband. Auch wenn die Infektionszahlen bei Kindern hoch seien, „spiegelt das die reale Krankheitssituation bei den Kindern überhaupt nicht wieder“.

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Die beiden BVKJ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe betonten: „Wir sehen in unseren Praxen kaum Kinder, die an Corona erkrankt sind, wir erleben massenhaft Kinder, die bei völliger Gesundheit oder banalem Schnupfen aufgrund von Testmaßnahmen der Kita teilweise zum wiederholten Male fernbleiben müssen.“

Das sei der falsche Weg. „Wenn wir Kinder schützen wollen, dann muss endlich wieder gelten, dass wir über Krankheit reden und nicht über die Tatsache, dass ein gesundes Kind eventuell Viren in sich trägt.“

Kinderärzte: Kinder müssen wieder unbeschwert mit anderen spielen dürfen

Die Tests verhindern laut Verband „keine einzige Infektion irgendeines Kindes.“ Sondern: „Die Lage in den Kitas verschlechtert sich nicht aufgrund der Zahl der Infektionen, wie von manchen Politikern behauptet, sondern aufgrund der weiterhin meist angstgesteuerten Maßnahmen und Forderungen, die den Alltag von Kindern und Familien belasten.“

Der BVKJ appellierte: „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem jede Beeinträchtigung von Kindern durch Maßnahmen nur noch erfolgen darf, wenn diese nachweislich den Kindern nutzt.“ Sie müssten wieder unbeschwert mit anderen spielen, lernen, Spaß haben dürfen.

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