Hamm. Die Abwahl von ZDF-Chefredakteur Brender ist für Grünen-Chef Özdemir ein Putschversuch. Zum Start des NRW-Parteitags der Grünen sprach Özdemir von einem schwarzen Tag für die Pressefreiheit. Brenders Vertrag war nach Kritik von Roland Koch (CDU) nicht verlängert worden.
Grünen-Chef Cem Özdemir hat der CDU einen «Putschversuch» beim ZDF vorgeworfen. Die Christdemokraten hätten einen «schwarzen Tag für die Presse- und Rundfunkfreiheit» zu verantworten, sagte Özdemir am Samstag zum Auftakt des Landesparteitags der nordrhein-westfälischen Grünen in Hamm.
Der Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender wird nicht verlängert. Das war am Freitag nach einer Sitzung des ZDF-Verwaltungsrats bekannt gegeben worden. Über die Zukunft von Brender war seit Monaten gestritten worden. Die Unions-Vertreter im 14-köpfigen Verwaltungsrat waren gegen Brender eingenommen.
Koch forderte Brenders Ablösung
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der stellvertretender Vorsitzender des Gremiums ist, hatte Brender in der Vergangenheit scharf kritisiert und seine Ablösung gefordert.
Die NRW-Landtagswahl am 9. Mai 2010 müsse das «Signal» aussenden, dass «Schwarz-Gelb beendet» wird, sagte Özdemir weiter. So solle auch die schwarz-gelbe Bundesregierung geschwächt werden. CDU/CSU und FDP machten eine Politik «auf Kosten des Gemeinwohls». (ddp)