Gladbeck. Jürgen Rüttgers (CDU) hat sich erneut für seine Rumänen-Schelte entschuldigt. Seinen Fehltritt begründete der NRW-Ministerpräsident mit dem Zorn auf Unternehmen wie Nokia, die ihre Produktion nach Osteuropa verlagern. Rüttgers hatte sich abfällig über die Arbeitsmoral der Rumänen geäußert.

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat sich erneut für seine heftig kritisierten Äußerungen über Nokia-Arbeiter in Rumänien entschuldigt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Jungen Union am Freitag in Gladbeck sagte er: „Was ich über die Arbeiter bei Nokia in Rumänien gesagt habe, war falsch. Ich bedaure das. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mich dafür entschuldigt.” Bei einer früheren Wahlkampfveranstaltung hatte Rüttgers die Arbeitsmoral der Arbeiter gerügt.

"Die Ungerechtigkeit hat mich wütend gemacht"

In Gladbeck begründete er seinen Fehltritt mit dem Zorn darüber, wie Unternehmensleitungen bei Werksschließungen mit betroffenen Beschäftigten umgesprungen seien. Er nannte die Fälle Nokia und Siemens/BenQ. „Diese Ungerechtigkeit hat mich wütend gemacht. Das wirkt nach”, sagte Rüttgers. „Da kann es dann auch passieren, dass man bei all dem Engagement und all dem Einsatz über das Ziel hinausschießt.”

Wie die WAZ erfuhr, sprach inzwischen Rumäniens Botschafter Comanescu mit dem für Auslandsbeziehungen zuständigen Bevollmächtigten von NRW, Michael Mertes. Der Botschafter habe die Angelegenheit als ausgeräumt bezeichnet. Er verstehe, dass es sich um Äußerungen im Wahlkampf gehandelt habe, in dem eigene Verhaltensweisen herrschten. Er habe betont, dass NRW der wichtigste Handelspartner für Rumänien sei.