Köln/Leverkusen. . Seit Sommer gilt auf der maroden Leverkusener Brücke ein Gewichtslimit. So viele verstoßen dagegen, dass Köln und Leverkusen Millionen einnehmen.
In ihrer Eigenschaft als Radarfalle bewährte sich die baufällige Leverkusener Brücke der A 1 sofort: 4000 Verstöße geschahen allein an den ersten vier Tagen im Februar 2014. Jetzt zeigt sich, dass die Blitzanlagen so erfolgreich sind wie kaum eine andere: Leverkusen hat in weniger als einem Jahr 4,2 Millionen Euro zusammengeknipst, Köln 6,3 Millionen.
Das ist auf dieser einen Brücke mehr, als Städte wie Bochum oder Gelsenkirchen in einem Jahr aus sämtlichen Verkehrsverstößen auf allen ihren Straßen zusammen einnehmen: knapp fünf Millionen Bochum, knapp vier Gelsenkirchen.
Fahrer verhängen ihre Kennzeichen
Die Besonderheit der Leverkusener Brücke: Hier gilt nicht nur ein Tempolimit von 60, sondern auch ein Gewichtslimit von 3,5 Tonnen. Schwerere Laster würden die Brücke sonst auf die Dauer so beschädigen, dass sie nicht mehr durchhält bis zum geplanten Neubau.
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Viele Fahrer ignorieren die Gewichtsgrenze, um sich Umwege zu sparen; andere verhängen ihre Kennzeichen, um unerkannt über die Brücke zu kommen. Die Polizei ermittelt in 100 Fällen. Auch erweist sich manches Knöllchen als uneintreibbar bei Speditionen im Ausland.
Bielefelder Berg bringt 6,85 Millionen Euro
Auf der Brücke arbeiten neben klassischen Radaranlagen – Köln blitzt in Richtung Dortmund, Leverkusen blitzt in Richtung Köln – auch so genannte Gewichtsblitzer. „Unser Ziel ist nicht die Einnahme, sondern, den Verkehr aufrechtzuerhalten. Bei einer Sperrung hätten wir Chaos auf dem Kölner Ring“, sagt ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Lediglich der bekannteste Blitzer von NRW, die Anlage am Bielefelder Berg der A 2, bringt noch mehr ein: 6,85 Millionen Euro im letzten Jahr.
Und dann ist da noch Duisburg. Hier überquert die A 40 den Rhein auf der Neuenkamp-Brücke. Sie ist baugleich mit der Leverkusener Brücke und fast so marode. Man bräuchte einen Blitzer und ein Gewichtslimit . . .