Tokio. Aus dem zerstörten japanischen Atommeiler Fukushima sind mindestens 100 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. Das Leck sei Mittwochnacht entdeckt und am Donnerstag gestopft worden, erklärte der Betreiber Tepco. Man gehe nicht davon aus, dass das Wasser in den Pazifik geflossen sei.
Erneut hat der Betreiber des zerstörten japanischen Atomkraftwerks Fukushima eine schwere Panne eingestehen müssen. Rund hundert Tonnen radioaktiv verseuchten Wassers seien aus einem Leck in einem Tank in der havarierten Anlage ausgetreten, teilte die Firma Tepco am Donnerstag mit. Das Problem sei mittlerweile behoben, sagte ein Sprecher. Derzeit konzentrierten sich die Arbeiten auf den verseuchten Boden.
Das verseuchte Wasser sei "weit vom Meer entfernt" ausgetreten, sagte der Tepco-Sprecher. Es sei daher unwahrscheinlich, dass es in den Ozean gelangt sei. Der Betreiber geht davon aus, dass das kürzlich ausgetretene Wasser rund zur Hälfte mit dem krebserregenden Stoff Strontium-90 verseucht ist. Die Atomaufsichtsbehörde des Landes schloss dennoch ernsthafte Risiken für die dortige Umwelt zum derzeitigen Zeitpunkt aus.
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Mehr als 1600 Tote an den Folgen des Tsunamis gestorben
Die Katastrophe von Fukushima infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis im März 2011 war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Auch in den Jahren nach der Katastrophe hatten die Betreiber immer wieder mit Lecks zu kämpfen, durch die große Mengen an verstrahltem Wasser austraten.
Die Behörden der Präfektur Fukushima gaben am Donnerstag außerdem bekannt, dass dort in den Jahren seit dem Unglück 1656 Menschen an Stress und anderen Krankheiten, die in Verbindung mit der Katastrophe stehen, gestorben seien. Das liege vor allem an den schwierigen Lebensumständen nach dem Unglück. Unmittelbar durch das Erdbeben und den Tsunami starben damals in der Präfektur 1607 Menschen. Insgesamt wurden durch die Naturkatastrophen mehr als 18. 000 Menschen getötet. (dpa/afp)