Frankfurt. 100 Millionen Menschen wurden im vergangenen Jahr wegen ihres Glaubens unterdrückt oder mit Gewalt zur Aufgabe ihres Glaubens gezwungen. Vor allem in Nordkorea und in islamischen Staaten sind die Repressalien brutal. Dort steht mitunter bereits der Besitz einer Bibel unter Todesstrafe.

Die Verfolgung von Christen nimmt weltweit zu. Fast 100 Millionen Menschen wurden nach Schätzungen des christlichen Hilfswerks Open Doors im vergangenen Jahr unterdrückt oder mit Gewalt zur Aufgabe ihrer Religion gezwungen. In Nordkorea sind die Repressalien besonders brutal, wie aus dem am Mittwoch in Kelkheim bei Frankfurt veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2014 hervorgeht.

Danach führt das kommunistische Land zum zwölften Mal in Folge die Liste der 50 Staaten an, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Dort wird den Angaben zufolge bereits der Besitz einer Bibel mit Todesstrafe oder Arbeitslager für die ganze Familie geahndet.

Islamistische Extremisten morden in Afrika

Auf den Plätzen zwei bis neun folgen Staaten, in denen vor allem islamistische Extremisten die Religionsfreiheit mit Gewalt unterbinden, darunter Somalia (Platz 2), Syrien (3), Irak (4) und Afghanistan (5). Besonders zugenommen habe die weltweite Christenverfolgung durch Islamisten in Afrika.

"Leider finden die unfassbaren Gräueltaten an Christen in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig Beachtung", sagte der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode. Er appellierte an Kirchen und Politiker, den millionenfachen Menschenrechtsverletzungen entschiedener als bislang entgegenzutreten.

Mit dem Index erfasst und dokumentiert Open Doors jährlich die Einschränkung der Religionsfreiheit von Christen. Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum von November 2012 bis Oktober 2013. (dpa)