Aleppo/Damaskus. In der syrischen Provinz Aleppo sind zwei Bischöfe, die Oberhäupter der syrisch- und der griechisch-orthodoxen Kirche von Aleppo, entführt worden. Das syrisch-orthodoxe Patriarchat in der Hauptstadt Damaskus habe entsprechende Berichte bestätigt, so der Bundesverband der Aramäer in Deutschland.

Bewaffnete Angreifer in Syrien haben offenbar zwei Bischöfe entführt. Das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo, Yohanna Ibrahim, und das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche in Aleppo, Bulos Jasidschi, sind demnach während eines humanitären Einsatzes im Dorf Kafr Dael in der nördlichen Provinz Aleppo verschleppt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Montagabend.

"Terroristen haben das Auto der Bischöfe im Dorf Kafr Dael abgefangen", hieß es in der Meldung. Der Fahrer, ein Diakon wurde getötet. Die Bischöfe sollen dabei unverletzt geblieben sein.

Heimliche Zusammenarbeit mit Assad-Regime?

Der Vorfall habe sich in einem von der Freien Syrischen Armee (FSA) kontrollierten Gebiet ereignet, berichtete der Bundesverband weiter. In Syrien wurde vermutet, dass die beiden Geistlichen von einer Brigade verschleppt wurden, der Ausländer angehören und die von Oppositionellen verdächtigt wird, heimlich mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad zusammenzuarbeiten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Christliche Bewohner von Aleppo sagten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, Ibrahim sei im Auto unterwegs gewesen, um Jasidschi vom Übergang Bab al-Hawa an der türkischen Grenze abzuholen, der von Aufständischen kontrolliert wird. Das Auto sei auf dem Rückweg von bewaffneten Männern gestoppt worden. Diese hätten den Fahrer getötet und die beiden Bischöfe entführt.

"Warnruf für die internationale Staatengemeinschaft"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Aramäer in Deutschland, Daniyel Demir, und Unionsfraktionschef Volker Kauder verurteilten die Verschleppung der beiden Geistlichen scharf und forderten ihre unverzügliche Freilassung.

Syrien dürfe nicht in einen Religionskrieg versinken, sagte Zollitsch der Nachrichtenagentur dpa. "Die internationale Staatengemeinschaft muss Syrien bewegen, endlich zu Verhandlungen zu kommen. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen", so Zollitsch weiter. Demir erklärte: "Die Entführung dieser beiden hohen Würdenträger trifft die in Syrien noch ausharrenden Christen tief ins Mark und muss der internationalen Staatengemeinschaft ein Warnruf sein."

Christen werden zur Zielscheibe von Islamisten

Der griechische Außenminister Dimitrios Avramopoulos sagte: "Die internationale Gemeinschaft sollte zusammenarbeiten, um das Drama des syrischen Volkes zu beenden." Beim Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel fügte er hinzu: "Wir unterstützen alle Bemühungen, die Demokratie in Syrien wieder herzustellen."

Kauder nannte die Entführung einen "weiteren Schlag gegen die Christen in Syrien", die in einer schwierigen Lage seien. Der CDU-Politiker erinnerte an das Leiden der Christen im Irak, "das viele der sich nun in Syrien abzeichnenden Züge trug".

Christen konnten in Syrien vor dem Bürgerkrieg ihre Religion meist ungehindert praktizieren. Die Unterstützung christlicher Gemeinden für das Assad-Regime machte die religiöse Minderheit aber auch zur Zielscheibe von Islamisten.

Bis zu zehn Prozent der mehr als 20 Millionen Einwohner Syriens sind Christen. Darunter sind die Griechisch-Orthodoxen mit rund 500 000 Gläubigen und die Katholiken mit 420 000 die größten Gruppen. (dpa/afp)

Soldatinnen in Syrien

Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
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Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
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Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet.
Syriens Diktator Assad will seine Armee mit 500 Frauen verstärken. In der Stadt Homs werden sie ausgebildet. © AFP
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