Maiduguri. . Bei einem Angriff mutmaßlicher Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Sekte sind im Nordosten Nigerias offenbar mindestens 140 Menschen getötet worden. Die als Soldaten verkleideten Bewaffneten hätten im Bundesstaat Borno zahlreiche Häuser niedergebrannt,
Die radikal-islamischen Sekte Boko Haram hat bei einem Massaker im Nordosten Nigerias nach offiziellen Angaben deutlich mehr Menschen getötet als bisher bekannt. "Wir haben bis jetzt 143 Leichen gefunden", sagte ein örtlicher Behördenvertreter am Freitag. "Sie alle sind Reisende, die von Boko Haram Dienstagnacht erschossen oder abgeschlachtet wurden." Die Opfer lägen am Straßenrand, noch mehr befänden sich in den Büschen. Ursprünglich war von mehr als 20 Toten die Rede gewesen.
Augenzeugen und Sicherheitskreisen zufolge hatten die in Militäruniform gekleideten Extremisten zwischen den Städten Maiduguri und Damaturu den Verkehr auf einer Landstraße angehalten. Dann zerrten sie den Angaben nach die Menschen aus ihren Fahrzeugen und töteten sie. Einen ähnlichen Angriff gab es Polizeikreisen zufolge am Donnerstag, ebenfalls in der gleichen Region. Boko-Haram-Mitglieder töteten demnach mindestens 16 Reisende, die auf einer Straße zwischen Maiduguri und Bamboa unterwegs waren.
Boko Haram will im Norden Nigerias einen muslimischen Staat errichten, in dem die Scharia befolgt wird. Die Sekte geht dabei ungeachtet einer vor vier Monaten gestarteten Armee-Offensive, die die Region eigentlich stabilisieren soll, äußerst brutal vor. Allein in diesem Jahr hat sie Hunderte Menschen getötet. (rtr)