Rom/Grosseto. Eineinhalb Jahre nach dem Unglück des Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia“ hat am Dienstag der Prozess gegen Kapitän Francesco Schettino begonnen - und ist dann wegen eines Anwaltsstreiks direkt wieder vertagt worden. Schettino ist wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung angeklagt.
Der Prozess gegen den Kapitän des verunglückten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" ist kurz nach seinem Beginn vertagt worden. Das Gericht im italienischen Grosseto legte am Dienstag als neuen Verhandlungstermin den 17. Juli fest. Grund dafür war ein landesweiter Anwaltsstreik.
Kapitän Francesco Schettino werden fahrlässige Tötung und Körperverletzung, Havarie, unterlassene Kommunikation mit den Behörden und das Verlassen des Schiffes während dessen Evakuierung vorgeworfen. Schettino weist die Verantwortung von sich.
32 Menschen starben bei der Havarie
Die "Costa Concordia" hatte im Januar 2012 mit rund 4200 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord vor der italienischen Toskana-Insel Giglio einen Felsen gerammt, war aufgeschlitzt worden und gekentert. 32 Menschen starben bei dem Unglück, darunter zwölf Deutsche. Das Wrack liegt immer noch vor der Küste, es soll im September aufgerichtet und weggeschleppt werden.
Das Verfahren könnte ein Mammutprozess werden, der sich über mehrere Monate hinzieht. Für den einzigen Angeklagten Schettino war vorab über eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren spekuliert worden. Fünf weitere Beschuldigte, darunter der Steuermann und zwei Offiziere des Schiffs, hatten sich in den Voranhörungen auf Absprachen mit der Staatsanwaltschaft geeinigt, die eine Verurteilung ohne Prozess ermöglichen. Das Gericht in Grosseto muss aber noch entscheiden, ob es die Deals zulässt.
Die Reederei Costa Crociere und die Kommune Giglio wollen in dem Prozess gegen Schettino als Nebenkläger auftreten und Schadenersatz fordern. Allein die Insel Giglio verlange 80 Millionen Euro, sagte ein Sprecher. Auch Überlebende und Angehörige der Opfer werden zum Prozess in Grosseto erwartet. (afp/dpa)
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