Köln. . Tom Buhrow eröffnete bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als WDR-Intendant in Köln ein Schüler-Studio des Senders. Am Rande der Veranstaltung widersprach er ZDF-Programmchef Himmler. Der hatte behauptet, der Mainzer Sender beweise mit ZDFneo und ZDFinfo, dass er jünger sei als die ARD.

Der erste Auftritt als WDR-Intendant – er hatte Symbolkraft. Tom Buhrow hatte die Eröffnung eines neuen Schüler-Studios in den Kölner WDR-Arkaden gewählt. Mädchen und Jungen der Stufen 6 bis 13 – ganz gleich welcher Schulform – können sich dort vor und hinter der Kamera ausprobieren, können ausprobieren, wie Radio funktioniert.

Am Rande der Veranstaltung machte Tom Buhrow aber auch klar, dass er seine Rolle keineswegs als Gute-Laune-Onkel begreift. Im Gegenteil, Buhrow nutzte die Gelegenheit, dem ZDF-Programmchef Norbert Himmler zu antworten.

Himmler hatte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) gesagt, mit den Digital-Ablegern ZDFneo und ZDFinfo beweise der Mainzer Sender, dass er, erstens, eine Plattform für Neues habe und, zweitens, ein Angebot für junge Leute habe. Damit unterscheide sich das ZDF von der ARD, wie Himmler hinzufügte.

„Tagesschau“ liegt auch bei den Jüngeren vorn

ZDF-Programmchef Norbert Himmler hat im Interview mit der FAZ seinen Sender so verkauft, als mache er ein jüngeres Programm als die ARD. Hat er Recht?

Tom Buhrow: Wir arbeiten mit dem ZDF in vieler Hinsicht zusammen und pflegen ein kollegiales Verhältnis, aber in diesem Punkt muss ich Herrn Himmler widersprechen. Wir erreichen sehr wohl beim jungen Publikum mit unserem Angebot äußerst gute Marktanteile; der „Tatort“ zum Beispiel hat bei den 14 bis 49-jährigen noch einmal deutlich dazu gewonnen.

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Sonntagabends liegen wir damit auch bei den Jüngeren klar vor dem ZDF. Und mit der „Tagesschau“ haben wir das erfolgreichste deutsche Nachrichtenformat - insgesamt und auch bei den Jüngeren.

Welchen Stellenwert hat junges Programm für Sie beim WDR?

Tom Buhrow: Es ist natürlich klar, dass wir unser Programm nicht nur auf junge Leute ausrichten können. Aber gleichzeitig ist es für mich ein ganz entscheidendes Ziel, die junge Generation mit unseren Inhalten künftig noch besser zu erreichen. Das kann nicht alleine über Radio und Fernsehen gelingen, sondern das sollte auch noch mehr über mobile Empfangsgeräte funktionieren. Die Erreichbarkeit Junger Leute ist mir so wichtig, dass ich mit meinem Besuch bei der Eröffnung des WDR Studios Zwei, der Medienwerkstatt, bewusst ein Signal gesetzt habe.