Hochwasser - Warnung vor zwei Gas-Containern auf der Elbe
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Dresden. An der Elbe bereiten sich deutsche Städte und Gemeinden weiter auf neue Hochwasserstände vor. In Dresden werde der Scheitel “nach einer vorsichtigen Schätzung nicht vor Donnerstagmorgen“ erwartet, hieß es in der Nacht Es galt wie in mehreren weiteren Elbstädten die höchste Alarmstufe vier.
In weiten Teilen Süd- und Ostdeutschlands heißt es weiterhin "Land unter". Während einige Hochwassergebiete bereits die Schäden sichten können, sind andere noch akut von den Wassermassen bedroht. Am frühen Mittwochmorgen war die Lage vor allem in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern angespannt. In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden wurden weitere Evakuierungen vorbereitet, auch im bayerischen Landkreis Deggendorf wurden Menschen in Sicherheit gebracht.
Am Mittwochmorgen meldete der MDR, dass der Landkreis sächsische Schweiz vor zwei großen Gas-Containern auf der Elbe warnt, die aus Tschechien kommen. Es besteht offenbar Explosionsgefahr.
Die Wasserstände an den Pegeln der Elbe in Sachsen steigen stetig an. Am Pegel in Schöna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde in der Nacht die Zehn-Meter-Marke überschritten, teilte das Landeshochwasserzentrum mit. In der Landeshauptstadt Dresden stand die Elbe am Mittwochmorgen bei 8,27 Metern, in Riesa bei 8,74 Metern und im nordsächsischen Torgau bei 7,90 Metern. Die Wasserstände würden weiter steigen - allerdings sehr langsam, sagte ein Sprecher des Landeshochwasserzentrums am Mittwochmorgen. Wann der Scheitel erreicht werde, lasse sich noch nicht sagen.
Deichbruch an der Schwarzen Elster in Brandenburg
Bei Herzberg in Brandenburg an der Schwarzen Elster ist am Mittwochmorgen auf 20 Meter Länge ein Deich gebrochen. Da das Gelände dort unzugänglich ist, hat der Landkreis die Bundeswehr gebeten, per Hubschrauber Sandsäcke zur Schließung der Lücke dorthin zu fliegen. Neben der Schwarzen Elster macht die Hochwasserlage an der Elbe zunehmend Sorgen. Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) sieht die Helfer aber gut vorbereitet, wie sie im Inforadio des RBB sagte. Der Höhepunkt der Flutwelle in Nordbrandenburg wird am Wochenende erwartet.
Hochwasser-Drama im Südosten
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Schwerpunkte des Hochwassers bleiben auch am Mittwoch die Elbe bei Mühlberg sowie die Schwarze Elster und die Spree bei Spremberg. Am Dienstag wurde die höchste Alarmstufe 4 für die Spree am Pegel Spremberg und für den Elbe-Nebenfluss Schwarze Elster am Pegel Bad Liebenwerda ausgerufen. An der Elbe wird mit höheren Pegelständen als beim Hochwasser 2002 gerechnet.
In Passau scheint das Schlimmste hingegen überstanden. In der schwer getroffenen Dreiflüssestadt ist das Wasser der Donau zwar fast drei Meter zurückgegangen - entlang der Ufer seien aber immer noch einige Straßen überflutet, teilte ein Sprecher mit. Auch die Innenstadt sei nach wie vor abgeschnitten. Das Gröbste sei aber überstanden: "Langsam kommen wir weg von der Katastrophe und hin zum Hochwasser."
Landkreis Deggendorf durch Hochwasser abgeschnitten
Der vom Donauhochwasser teilweise überschwemmte Landkreis Deggendorf ist nach der Teilsperrung der Autobahn 92 fast vollständig vom Umland abgeschnitten. Die Region sei nur noch über einige wenige Straßen für Helfer und Fahrzeuge zu erreichen, erklärte eine Landkreissprecherin am Mittwochmorgen. In der Nacht wurden weitere Häuser evakuiert - 50 bis 80 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. In der Region Deggendorf und Straubing mussten bereits am Dienstag rund 6000 Menschen ihre Häuser wegen des Hochwasser verlassen.
In Dresden bereitet die Elbe zunehmend Sorge. "Da steigt der Pegel langsam, aber kontinuierlich", sagte Stadtsprecherin Heike Großmann. Mehr als 600 Menschen sollten vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden. Außerdem sei in einigen Straßenzügen der Strom abgeschaltet worden.
Auch in Halle in Sachsen-Anhalt spitzte sich die Lage in der Nacht zu. Mehr als 8 Meter betrug der Pegelstand der Saale am Mittwochmorgen, teilte die Stadt mit. Normal sei ein Stand von weit unter 3 Metern. "Seit 400 Jahren ist das der höchste Stand", betonte ein Sprecher. Teile der Innenstadt würden zunehmend überflutet. Ein Damm sei stark aufgeweicht. Einsatzkräfte versuchten, diesen mit Sandsäcken zu stabilisieren. Die Stadt richtete Notquartiere ein - Evakuierungen seien aber momentan noch nicht angeordnet. In einigen Straßenzügen wurde der Strom abgestellt.
In Brandenburg steigen die Pegelstände der Elbe zwar an, trotzdem ist die Lage noch weitgehend entspannt: "Ganz so heftig ist es noch nicht", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwochmorgen. Entlang der Elbe sei die höchste Warnstufe noch nicht erreicht - mit der für die nächsten Tage angekündigten Hochwasserwelle aber würden die Pegelstände deutlich steigen.
Unterdessen entspannte sich die Hochwasserlage in Thüringen mit fallenden Pegelständen weiter. Nachdem der Katastrophenalarm am Dienstagabend bereits für den Landkreis Greiz zurückgenommen wurde, gilt der Katastrophenfall in Thüringen nur noch für den Saale-Holzland-Kreis. In den meisten Landesteilen haben die Aufräumarbeiten begonnen.
In Straubing und Deggendorf stagnieren die Pegelstände
Die Hochwasserlage in Bayern stabilisiert sich langsam, Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden. In Straubing und Deggendorf stagnierten am Mittwochmorgen die Pegelstände, wenn auch auf hohem Niveau. "Unsere Dämme haben gehalten," sagte ein Polizeisprecher in Deggendorf. In der Donaustadt sei das Wasser langsamer gestiegen als erwartet, am Mittag werde vermutlich der Höchststand erreicht werden. Nach wie vor sind die Zufahrtsstraßen in die Stadt gesperrt.
Auch in Straubing stieg das Wasser in der vergangenen Nacht nur geringfügig. "Bei uns in der Stadt gibt es nur vereinzelt Überschwemmungen, wir haben alles unter Kontrolle," sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale. Einzelne Dämme im Landkreis Straubing-Bogen wurden in der Nacht aufgeschüttet und stabilisiert. "Wir erwarten keinen großen Anstieg mehr, die Nachrichten aus Regensburg deuten auch bei uns auf langsam sinkende Pegel hin", sagte ein Sprecher des Landratsamtes. "Von Entwarnung kann man aber deshalb noch nicht sprechen".
In der Domstadt flussaufwärts ist bereits die leichte Entspannung der Hochwasserlage in Bayern zu spüren. Seit vergangener Nacht sinkt das Wasser in Regensburg langsam. Momentan gebe es keine weiteren Probleme, die Situation bleibe aber angespannt, sagte ein Sprecher der Stadt.
Kanzlerin Merkel sagt schnelle, unbürokratische Hilfe zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den Flutopfern bei einem Besuch in Greiz am Dienstag finanzielle Hilfe zugesagt. Das 100-Millionen-Euro-Soforthilfeprogramm des Bundes solle auch Privatleuten und Gewerbetreibenden zugutekommen. Sie würden nicht alleingelassen, sagte Merkel.
Das Deutsche Rote Kreuz warnte unterdessen eindringlich davor, in den Hochwassergebieten die Deiche zu betreten. "Es besteht Lebensgefahr!"m hieß es in einer Mitteilung des DRK-Landesverbandes Dresden. "Auch wenn das Interesse an den Wassermassen sehr groß ist, sollten Schaulustige sich und andere nicht unnötig in Gefahr bringen", hieß es. (dpa)
Politiker in Gummistiefeln
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Nach dem Hochwasser droht aus Expertensicht die Mückenplage
Vielen Überschwemmungsgebieten in Deutschland droht in den kommenden Wochen eine Mückenplage. Ob es dazu komme, hänge aber vom Wetter ab, sagte der Biologe Norbert Becker im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Wenn es zum Beispiel jetzt nach wie vor sehr kalt bleibt, dann sind die nicht stechlustig und auch nicht fluglustig." Werde es hingegen warm, "dann kann man schon sagen, dass die sich sehr stark bemerkbar machen" - und in manchen Bereichen zur Plage würden.
"Man kann davon ausgehen, dass es überall dort, wo es zu massiven Überschwemmungen gekommen ist und wo Auenbereiche da sind, oder auch Wiesen, die überschwemmt sind, dass es da zu Mückenplagen kommt", sagte Becker, wissenschaftlicher Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Waldsee in Rheinland-Pfalz. Innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen werde es so weit sein. (dpa)
Elbe flutet Teile der tschechischen Stadt Usti
Das Hochwasser an der Elbe hat in Tschechien weite Teile der Industriestadt Usti (Aussig) im Norden des Landes geflutet. Die Wassermassen strömten in der Nacht zum Mittwoch schneller als erwartet über die Hochwasserwände im Stadtteil Strekov, wie das tschechische Fernsehen berichtete.
Bis zum Abend soll die Elbe in der Stadt mit fast 100 000 Einwohnern nach Behördenangaben weiter ansteigen. Erwartet wird ein Pegelstand zwischen 11,1 und 11,5 Metern, normal sind an dieser Stelle etwa zwei Meter. Flussaufwärts in Melnik am Zusammenfluss von Elbe und Moldau stand das Wasser zeitweise nur wenige Zentimeter unter der Deichkrone. Helfer stapelten auch dort unermüdlich Sandsäcke, um Deiche zu sichern.
Landesweit mussten bereits mehr als 19 000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, wie die Feuerwehr mitteilte. In Prag begann sich die Lage langsam zu entspannen, das U-Bahnnetz im Zentrum der Millionenstadt blieb aber geschlossen. Auf der Prager Trabrennbahn in Velka Chuchle stand das Wasser Berichten zufolge zwei Meter hoch. (dpa)
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