Duisburg.. Durch das Hochwasser in Süddeutschland steigt auch der Rheinpegel an. Nun muss das Sperrwerk Marientor geschlossen werden, das Innenhafen, Museen und U-Bahn-Tunnel vor Hochwasser schützt. Experten rechnen zwar nicht mit einer Situation wie im Süden - doch der Hafentrödelmarkt ist abgesagt worden.

Obwohl der Wetterbericht für diese Woche viel Sonnenschein verspricht, steigt der Rheinpegel in Duisburg stetig an: Am Dienstag vor einer Woche lag er in Ruhrort noch bei 6,14 Meter, bis Mittwoch soll er auf 8,90 Meter steigen. Die Schleuse Marientor werde daher schon am Dienstag Mittag geschlossen, teilte Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Anfrage mit.

Bereits ab einem Wasserstand von 8,60 Meter werde das Sperrwerk geschlossen, sofern steigende Pegelstände erwartet würden. Im Vorfeld suche ein Taucher die Fahrrinne nach Hindernissen ab, hieß es von Seiten der Duisburger Wirtschaftsbetriebe.

Notfallkonzept soll bei Sperrwerksausfall greifen

Erst im vergangenen Dezember hatte man die Schleusentore testweise geschlossen, weil nicht klar war, ob das Sperrwerk der 1929 in Betrieb genommenen Schleuse im Ernstfall funktionieren würde. Der Test verlief zwar ohne Probleme, dennoch mussten einige Defekte behoben werden. Schließlich sollen die Tore Innenhafen, Museen und U-Bahn-Tunnel zuverlässig vor Hochwasser schützen.

Hochwasser hält Deutschland in Atem

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Auch das von der Bezirksregierung verlangte Notfallkonzept, das bei etwaigem Versagen des Sperrwerks greifen soll, liege mittlerweile in groben Zügen vor, so Waldemar Kesicki vom Umweltamt. Dass der Pegel jetzt noch drastisch steigt, hält er jedoch für unwahrscheinlich. Bis zu 13 Meter würden sowohl Deiche als auch Marientor ohnehin verkraften. Trotzdem müssten in den nächsten 30 Jahren die Hochwasserschutzanlagen nach und nach für knapp 300 Millionen Euro saniert werden. In Mündelheim soll die Deicherneuerung im Spätherbst beginnen.

Hafentrödelmarkt wegen prognostizierter Überschwemmung abgesagt

Trotz des steigenden Pegels sind Zustände wie in Passau oder Rosenheim, wo ganze Stadtteile evakuiert werden müssen, in Duisburg nicht zu befürchten. Nur ein Teil der Niederschläge aus dem Süden fließe über den Rhein ab, so Susanne Stölting. Sollte der Rheinpegel dennoch weiter steigen, komme der städtische Hochwasserdienst zum Einsatz. „Ab einem Wasserstand von 10,50 Metern mit steigender Tendenz ist der Hochwasserdienst am Pegel Ruhrort rund um die Uhr besetzt.“ Außerdem müssten dann auch die Deiche regelmäßig überprüft werden.

Bislang musste lediglich der Hafentrödelmarkt, der am 8. und 9. Juni stattfinden sollte, abgesagt werden, da die Mühlenweide in Ruhrort dann wohl überschwemmt sein wird. Man sei jedoch überzeugt, dass das Hochwasser schnell wieder verschwunden sei und der Markt ersatzweise am 15. und 16. Juni stattfinden könne, teilte der Veranstalter mit.

Unterdessen greifen bereits einige kleinere Schutzmaßnahmen, die von den Wirtschaftsbetrieben durchgeführt werden. Doch die seien „reine Routine“, über die man nicht spreche, so Waldemar Kesicki, „das machen die Kollegen praktisch im Schlaf“.

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