Bonn. Bei Hochwassergefahr ist schnelles Handeln gefragt. Sandsäcke, Schalbretter und Silikon sollten im Haus sein. Verschlüsse zur Entwässerung müssen dicht gemacht und Chemikalien in Sicherheit gebracht werden. An was Bewohner von Flutgebieten noch denken müssen, lesen Sie hier.

Sandsäcke, wasserfeste Sperrholzplatten, Schalbretter und Silikon sollten Bewohner in Flutgebieten zu Hause haben. Damit dichten sie Fenster und Türen ab, wenn Hochwasser droht. Heizöltanks müssen so gesichert sein, dass die Flut sie nicht anheben kann. Dafür gibt es etwa Verankerungen oder der Tank wird notfalls mit Erde bedeckt, erläutert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Leitungen müssen schnell gesperrt werden können.

Bei Hochwasser steigt das Grundwasser ebenfalls - daher kann auch ein Keller fluten, der nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Fluss liegt. Vorsorglich sollten Verschlüsse zur Entwässerung wie ein Abfluss im Boden der Waschküche dichtgemacht werden, rät das Bayerische Umweltministerium. Schadstoffe und Chemikalien wie Pflanzenschutz- oder Putzmittel gilt es in Sicherheit zu bringen.

Schon Kondenswasser löst Stromschlag aus

Wer kann, sollte Möbel und Geräte wegschaffen oder in sichere Räume in höheren Stockwerken bringen. Die schwere Waschmaschine und die Tiefkühltruhe sollten zumindest ausgesteckt sein - und auch das lange vor dem Eintreffen der Fluten. Denn bereits Kondenswasser kann einen Stromschlag auslösen, erklärt das BBK.

Im schlimmsten Fall fällt der Strom aus oder der Versorger schaltet ihn aus Sicherheitsgründen ab. Mögliche Betroffene sollten batteriebetriebene Radios und eine netzunabhängige Beleuchtung im Haus haben. Das BBK empfiehlt zudem, einen Gas- oder Campingkocher sowie Vorräte zu lagern. Wichtig sei auch, mit Nachbarn in höheren Etagen den Zugang zu einer Ersatztoilette abzusprechen.

Bei Evakuierung Rucksack packen

Wer in einer Zone wohnt, die evakuiert werden könnte, sollte am besten einen Rucksack mit den wichtigsten Dokumenten und allem, was man für kurze Zeit braucht, griffbereit haben. Ausweise und Geld werden wasserdicht vergepackt. Hilfsbedürftige und kranke Personen sowie Tiere kommen lieber rechtzeitig zu Verwandten oder Freunden, rät das Umweltministerium Bayerns.

Das Auto sollte aus gefährdeten Garagen gebracht werden - und dann dort parken, wo sicher kein Hochwasser erwartet wird. Sonst kommen Versicherer unter Umständen nicht für Wasserschäden am Wagen auf, erläutert Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). (dpa)