Natürlich werden nun wieder die Phrasen von der machtvollen Natur gedroschen. Das ist in diesem Fall allerdings zu billig. Auch wenn der Dauerregen wie immer der Auslöser ist, sind es die Menschen, die immer mehr Flächen bebauen und damit den natürlichen Abfluss zuweilen unmöglich machen.

Passau versinkt im Wasser, in Dresden nähert sich der Pegel dem Wert der Jahrhundertflut vor elf Jahren, in Leipzig schließen die Schulen: Das Hochwasser im Süden und Osten des Landes erreicht katastrophale Ausmaße, und die Bilder vom verzweifelten Kampf der Menschen, die uns im trockenen Ruhrgebiet erreichen, erinnern fatal an die Bilder des Jahres 2002. Existenzen werden von jetzt auf gleich vernichtet, Schicksale besiegelt, Milliardenschäden türmen sich auf. Und ein Ende des Dramas ist erst einmal nicht abzusehen.

Natürlich werden nun wieder die Phrasen von der machtvollen Natur gedroschen, die dem Menschen die Grenzen aufzeigt und ihn in die Knie zwingt. Das ist in diesem Fall allerdings zu billig. Auch wenn der Dauerregen wie immer der Auslöser ist, sind es die Menschen, die immer mehr Flächen bebauen und versiegeln und den natürlichen Abfluss der Wassermassen zuweilen unmöglich machen.

Immerhin, man wagt das Positive angesichts der Schreckensnachrichten kaum herauszuheben, fruchten an vielen Stellen die Millionen, die seit 2002 in den Hochwasserschutz gepumpt wurden. Sonst sähe es noch schlimmer aus.