Neu Delhi. Nach der tagelangen Vergewaltigung eines fünfjährigen Mädchens in der indischen Hauptstadt Neu Delhi ist ein Verdächtiger gefasst worden. Die Polizei nahm den 25 Jahre alten Mann im Bundesstaat Bihar im Osten des Landes fest, wie ein Sprecher am Samstag mitteilte. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um den Nachbarn des Mädchens handeln. Der Zustand des schwer verletzten Kindes habe sich inzwischen stabilisiert, teilten die Ärzte mit.

Nach der brutalen Vergewaltigung einer Fünfjährigen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi ist am Samstag ein Verdächtiger gefasst worden. Ein 22-jähriger Fabrikarbeiter sei im Osten des Bundesstaats Bihar festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Der Mann wird verdächtigt, am Montag in der Hauptstadt Neu Delhi ein fünfjähriges Mädchen entführt, sexuell missbraucht und schwer misshandelt zu haben. Nach der Tat soll er in das Dorf seines Schwiegervaters geflohen sein.

"Es ist die Tat eines Monsters", sagte der Polizeibeamte Ravindar Kumar. Demnach werden dem Arbeiter Vergewaltigung, versuchter Mord und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Zahlreiche Zeitungen brachten die Nachricht der Gewalttat auf ihren Titelseiten. Premierminister Manmohan Singh äußerte sich am Freitagabend "zutiefst verstört" über die Tat, die er einen "beschämenden Vorfall" nannte. Er rief die Gesellschaft auf, gegen solche Verbrechen vorzugehen.

Fünfjährige erlitt schwere äußere und innere Verletzungen

In Indien wird verstärkt über Gewalt gegen Frauen diskutiert, seitdem im Dezember die brutale Gruppenvergewaltigung einer Studenten in Neu Delhi die Öffentlichkeit aufschreckte. Die 23-Jährige war an ihren Verletzungen gestorben. Nach dem Vorfall gab es zahlreiche Demonstrationen, auf denen heftige Kritik an Polizei, Justiz und Politik geäußert wurde. Auch am Freitag gab es Proteste vor dem Krankenhaus, in dem das Mädchen behandelt wurde. Zuvor war in Medien berichtet worden, die Polizei habe den Vorfall zunächst nicht registrieren wollen. Der Vater des Mädchens hatte die Polizei beschuldigt, seine Familie bestechen zu wollen. Ihnen seien 2000 Rupien (etwa 28 Euro) angeboten worden, wenn sie "ruhig bleiben". Die Polizei sei nach dem Verschwinden informiert worden, doch habe sie zunächst nichts unternommen, hieß es.

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Nach Angaben von Ärzten erlitt das Mädchen schwere äußere und innere Verletzungen. Womöglich habe der Angreifer sie erwürgen wollen und dann einfach liegengelassen, damit sie stirbt. Das Mädchen war am Montag beim Spielen verschwunden. Erst 48 Stunden später fanden sie Nachbarn, nachdem sie Hilferufe der Kleinen hörten. Am Samstag teilten die Ärzte mit, ihr Zustand sei stabil und sie sei bei Bewusstsein. (afp/dpa)