Neu Delhi. Zwei Wochen nach der Gruppenvergewaltigung einer Schweizer Touristin in Indien hat der Prozess gegen sechs Männer begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten im Alter von 20 bis 25 Jahren unter anderem vor, die 39-jährige Schweizerin im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh vergewaltigt zu haben. Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten bis zu 20 Jahre Haft.
Nach der Gruppenvergewaltigung einer Schweizer Touristin in Indien hat der Prozess gegen sechs Männer im Zusammenhang mit dem Überfall begonnen. Wie die Nachrichtenagentur Press Trust of India berichtete, begann das Verfahren am Samstag mit Aussagen von zwei Zeugen der Anklage sowie der Identifizierung der Gegenstände, die dem Urlauberpaar bei dem Überfall im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh vor zwei Wochen gestohlen worden waren.
Das Vergewaltigungsopfer sowie ihr Ehemann waren nicht vor Gericht anwesend. Die nächste Anhörung soll im April mit der Aussage eines weiteren Zeugen der Anklage, der dem Opfer geholfen hatte, fortgesetzt werden.
Rasch nach der Tat festgenommen
Nach Angaben der Polizei müssen sich vier der sechs Angeklagten wegen Vergewaltigung verantworten, die anderen beiden Männer wegen Körperverletzung und Raubes. Demnach hatte die Frau ausgesagt, dass zwei der Männer bei der Tat "lediglich anwesend" waren.
Die sechs Männer waren rasch nach der am 15. März begangenen Tat festgenommen worden. Wegen Raubes müssen sich alle sechs Männer verantworten. Sie hatten der 39-jährigen Schweizerin und ihrem 30-jährigen Mann nach Angaben der Polizei einen Laptop, ein Handy und Geld geraubt. Der von den Tätern gefesselte Ehemann der Frau musste die Vergewaltigung mit ansehen. Die beiden Schweizer waren mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Agra, wo sich das berühmte Taj Mahal befindet.
Im Dezember hatte die brutale Gruppenvergewaltigung einer jungen indischen Studentin in einem Bus in Neu Delhi weltweit für Empörung gesorgt. Sie wurde mit einer Eisenstange gequält und schließlich aus dem fahrenden Bus geworfen. Tage später starb sie an ihren schweren Verletzungen. (afp/dpa)