Buenos Aires. . Bei Überschwemmungen nach heftigem Regen sind in Argentinien mindestens 33 Menschen gestorben. Allein in der Stadt La Plata starben 25 Menschen. Dort fielen in der Nacht zum Mittwoch 311 Liter Regen - pro Quadratmeter.
Mindestens 33 Menschen sind nach heftigen Regenfällen in Argentinien bei Überschwemmungen ums Leben gekommen. In La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires, starben mindestens 25 Menschen, wie am Mittwoch Gouverneur Daniel Scioli mitteilte. Sie ertranken oder bekamen tödliche Stromschläge. In der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires waren in der Nacht zum Mittwoch in knapp zwei Stunden 311 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
In der Hauptstadt Buenos Aires waren bereits am Vortag acht Menschen umgekommen. Am frühen Dienstag fielen dort ebenfalls in zwei Stunden 110 Liter Regen, wie die Wetterwarte mitteilte. Insgesamt waren in der Hauptstadt 350 000 Menschen direkt von den Überschwemmungen betroffen. Rund eine Million Einwohner blieben am Dienstag ohne Strom, teilte Planungsminister Julio de Vido mit.
Zweitgrößte Regenmenge in Buenos Aires seit mehr als 100 Jahren
In La Plata wurden mehr als 3000 Menschen in Sicherheit gebracht. Zahlreiche Einwohner mussten von Dächern und Bäumen gerettet werden. In einer Raffinerie des Erdölunternehmens YPF in der Nähe der Provinzhauptstadt brach wegen des Unwetters ein Feuer aus. Nach acht Stunden konnte die Feuerwehr den Brand am Mittwochmorgen löschen.
Der Bürgermeister von Buenos Aires, Mauricio Macri, unterbrach eine Reise in Brasilien. Er erklärte, dass es die zweitgrößte Regenmenge in der Hauptstadt an einem Tag seit 1906 gewesen sei. Die durchschnittliche Menge für April sei weit überschritten worden.
Autos wurden wie Spielzeug weggeschwemmt
Straßen der Stadtteile Saavedra, Núñez und Belgrano im Nordosten der Hauptstadt lagen gut einen Meter unter Wasser. Zahlreiche Fahrzeuge wurden weggeschwemmt oder in unterirdischen Garagen vom Wasser überdeckt, wie der Nachrichtensender TN berichtete. Ricardo (60) sagte der Nachrichtenagentur dpa, er habe aus dem Fenster seiner Wohnung in einem zweiten Stockwerk sein Auto 100 Meter wegschwimmen sehen. Erst vier Stunden nach Ende des Regens habe das Wasser angefangen abzufließen.
Bei den Aufräumungsarbeiten in Buenos Aires türmten sich nasse Matratzen, Möbel und Elektrogeräte in den Müllcontainern auf den Straßen der überschwemmten Stadtteile. Einheiten der Grenzschutzpolizei installierten Feldküchen.
Bürgermeister Macri schob die Verantwortung für die Folgen der Überschwemmungen der Bundesregierung zu. Sie habe der Stadtverwaltung keine Erweiterung der unterirdischen Abflusskanäle finanziert. Der Meteorologe Osvaldo Canziani, Mitglied des Weltklimarats IPCC, erklärte, in Buenos Aires herrsche infolge des Klimawandels zunehmend Tropenklima. (dpa)