Manila. Eine Spur der Verwüstung hat ein Tropensturm auf den Philippinen hinterlassen. Die Anzahl der Toten erhöhte sich auf mehr als 140 - 115.000 Menschen sind obdachlos. Der Staat bittet um internationale Hilfe. Der Sturm "Ketsana" zieht nun weiter Richtung Vietnam.

Nach den schwersten Überschwemmungen seit vier Jahrzehnten auf den nördlichen Philippinen hat die Regierung in Manila internationale Hilfe angefordert. Der Tropensturm «Ketsana» hatte am Wochenende eine Spur der Verwüstung in den betroffenen Landesteilen gezogen und mehr als 115.000 Menschen obdachlos gemacht. Die Zahl der Toten erhöhte sich auf mindestens 140, wie Verteidigungsminister Gilbert Teodoro am Montag mitteilte. 32 Menschen wurden noch vermisst.

Die philippinischen Sicherheitskräfte setzten am Montag ihren Bergungs- und Rettungseinsatz in der Hochwasserregion im Großraum Manila fort. Hilfsorganisationen hätten damit begonnen, Lebensmittel, Medikamente und andere Güter an die obdachlos gewordenen Menschen zu verteilen, die in Notunterkünften der Regierung Zuflucht gesucht hätten, sagte der Verteidigungsminister. Von den Überschwemmungen waren mehr als 450.000 Menschen betroffen. Viele Menschen verloren in dem Sturm ihr ganzes Hab und Gut.

Internationale Hilfe rollt an

Die angeforderte Hilfe aus dem Ausland solle sicherstellen, dass die philippinische Regierung ihre Rettungsarbeiten fortsetzen könne, sagte Minister Teodoro. Die US-Regierung stellte bereits 100.000 Dollar bereit und schickte einen Militärhubschrauber und fünf Schlauchboote in das Katastrophengebiet. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF lieferte Nahrung und andere Hilfsgüter. Auch das Deutsche Rote Kreuz kündigte Hilfe an.

Ein Tropensturm hatte am Samstag innerhalb weniger Stunden die Niederschlagsmenge eines ganzen Monats auf Manila und die angrenzenden Provinzen abregnen lassen. Zehntausende mussten sich vor dem Hochwasser auf die Dächer ihrer Häuser retten. Die Regierung rief den Notstand aus. Der Tropensturm zog unterdessen in Richtung Vietnam weiter, wie der Deutsche Wetterdienst unter Berufung auf des Joint Typhoon Warning Center der US-Marine auf Guam mitteilte. Er dürfte den Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag oder am Dienstagmorgen als Taifun die Küste erreichen. (ap)