Manila. Bei schweren Überschwemmungen durch den Taifun „Bopha“ sind im Süden der Philippinen mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer seien ertrunken, als sich Regenmassen auf einem Berg angesammelt und dann in ein Tal niedergegangen seien, sagte Gouverneur Uy.

Der Taifun „Bopha“ hat auf den Philippinen womöglich dutzende Menschen getötet. Während die Zivilschutzbehörde am Dienstag zunächst acht Todesopfer bestätigte, berichtete ein TV-Sender von 43 Toten allein in einer Stadt auf der südlichen Insel Mindanao. Der bislang schwerste Wirbelsturm des Jahres war am Morgen (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern auf Land gestoßen.

Eine Reporterin des TV-Senders ABS-CBN berichtete per Telefon im Fernsehen, sie habe 43 Leichen auf dem Fußboden eines Behördengebäudes in der Stadt New Bataan auf der südlichen Insel Mindanao gezählt. Der Bürgermeister der Stadt sagte laut der Reporterin, viele der Opfer seien Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes, die sich vor Überschwemmungen in Sicherheit bringen wollten.

Mehr als 53.000 Menschen sind in rund tausend Notunterkünfte geflüchtet

Die Behörden konnten zunächst nur acht Todesopfer bestätigen, darunter zwei Menschen, die jeweils von einem Baum erschlagen wurden sowie ein ertrunkener Soldat. Zudem würden vier Fischer vermisst, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Für Verwirrung sorgten derweil Berichte über einen Lastwagen der Armee, der mit 50 Insassen an Bord von einer Springflut weggespült worden sein soll.

Wegen des Sturms seien mehr als 53.000 Menschen in rund tausend Notunterkünfte geflüchtet, sagte der Leiter der Zivilschutzbehörde, Benito Ramos. Anwohner der Küstenregionen und niedrig gelegener Siedlungen seien wegen der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit gebracht worden.

Um Brände zu vermeiden, wurde der Strom abgeschaltet

Auf Mindanao herrschte am Dienstag Ausnahmezustand: Flug- und Fährverbindungen wurden annulliert, die Schulen blieben geschlossen. In der Stadt Cagayan de Oro mit ihren rund 600.000 Einwohnern traten mehrere Flüsse über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Um Brände und tödliche Stromschläge zu vermeiden, waren am Morgen weite Teile der Insel ohne Strom. Anwohner Mindanaos und AFP-Korrespondenten berichteten von entwurzelten Bäumen und vom Sturm abgedeckten Dächern. Arbeiter versuchten verschüttete Straßen freizuräumen.

Der Taifun zog leicht nachlassend Richtung Nordwesten weiter. Er wurde im weiteren Tagesverlauf im Süden der Inseln Bohol, Cebu und Negros im Zentrum der Philippinen erwartet, wo mit schweren Regenfällen gerechnet wurde.

„Bopha“ ist der stärkste der bislang 16 schweren Stürme, die in diesem Jahr auf das Archipel im Westpazifik trafen. Im Schnitt durchleben die Anwohner der Philippinen etwa 20 schwere Stürme pro Jahr. Im August wurden in dem südostasiatischen Land bei mehreren Unwettern rund hundert Menschen getötet. (afp/dapd)