Manila. 44000 Menschen auf den Philippinen leben dicht gedrängt in Notunterkünften - in Schulen oder Sporthallen. Fünf Tage nach dem Tropensturm “Washi“ wächst deshalb die Angst vor Epidemien. In den Notunterkünften haben die meisten Opfer des Sturms weder Nahrung noch sauberes Trinkwasser zur Verfügung.
Fünf Tage nach dem Durchzug des Tropensturms "Washi" wächst auf den Philippinen die Sorge vor einem Ausbruch von Epidemien in den Notunterkünften für Überlebende. "Wenn es Epidemien oder andere Gefahren für die Gesundheit gibt, dann werden sie von den Notlagern ausgehen", sagte der ranghohe Gesundheitsbeamte Eric Tayag am Mittwoch dem Fernsehsender ABS-CBN. Es bestehe die Gefahr, dass alle Aufmerksamkeit auf die hunderten verwesenden Leichen gerichtet und die Lage in den Notunterkünften deswegen ignoriert werde.
Nach Regierungsangaben befinden sich rund 44.000 Menschen in Notunterkünften, die zumeist in Schulen oder Sporthallen eingerichtet wurden. Auch zahlreiche Kinder und Alte müssen dort ohne ausreichend Essen, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen ausharren.
Die Behörden geben die Zahl der Toten durch den Tropensturm derzeit mit 976 an, 46 Menschen werden noch vermisst. Allerdings befürchten die Behörden, dass die Zahl der Toten ansteigt, wenn weitere Opfer zurück an Land geschwemmt werden oder in den Trümmern der zerstörten Region zum Vorschein kommen. Von dem Tropensturm betroffen waren mehr als 348.000 Menschen, am härtesten wurde die südphilippinische Insel Mindanao getroffen. In den Hafenstädten Iligan und Cagayan de Oro wurden nach heftigen Protesten Pläne zurückgenommen, die Leichen in Massengräbern beizusetzen. (afp)