Manila. . Die philippinische Haupstadt Manila ist zur Hälfte überschwemmt: Nach Behördenangaben sind mindestens 15 Menschen unter anderem durch einen Erdrutsch gestorben, rund 250.000 Menschen mussten vor den Monsun-Fluten aus ihren Häusern fliehen.
Heftige Monsun-Regenfälle haben die philippinische Hauptstadt Manila zur Hälfte unter Wasser gesetzt. Mindestens 15 Menschen starben nach Behördenangaben vom Dienstag unter anderem in einem Erdrutsch, rund 250.000 Menschen mussten vor den Fluten aus ihren Häusern fliehen. Schulen, Finanzmärkte und die meisten Behörden in der 15-Millionen-Metropole blieben geschlossen, weil zahlreiche Straßen unpassierbar waren.
Binnen 24 Stunden fiel nach Angaben der Meteorologen in Manila und Umgebung so viel Regen wie normalerweise in zwei Wochen. Teilweise stand das Wasser schulterhoch. Vielen Bewohnern gelang es gerade noch, sich vor den Wassermassen auf ihre Dächer zu retten. Mehrere Häuser in einem Slum im Norden der Stadt wurden unter einem Erdrutsch begraben; dabei starben neun Mitglieder einer Familie. Aus den beiden Nachbarprovinzen Bulacan und Batangas wurden mindestens sechs weitere Tote gemeldet.
Lage ist zu gefährlich für Einsatz von Rettungskräften
In Teilen Manilas wurde der Strom abgestellt, weil das Wasser in Umspannwerke eindrang. Eine Sprecherin des Katastrophenschutzes teilte mit, es gebe zahlreiche Hilferufe gestrandeter Bewohner, doch sei die Lage für die Rettungskräfte zu gefährlich, um einzuschreiten: "Die Strömung ist so stark, dass wir unsere Schlauchboote festbinden müssen, damit sie nicht mitgerissen werden. "
Die Wassermassen überraschten viele Menschen im Schlaf: "Wir wachten kurz vor der Morgendämmerung auf, da schwamm unser Bett schon", sagte Rosario Brutas der Nachrichtenagentur AFP. Die 32-jährige Marktverkäuferin, ihre Familie und Nachbarn konnten sich retten. Inzwischen fanden sie im Hof eines Krankenhauses Unterkunft. Nach Angaben des Zivilschutzes sind rund 800.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen.
Seit dem Durchzug des Taifuns "Saola" vor wenigen Tagen gingen heftige Regenfälle auf Manila nieder. Bis Dienstag wurden rund 70 Hochwasser-Tote gezählt. Die Behörden sagten weiteren Regen voraus.
Jedes Jahr werden die Philippinen während der Sturmsaison von rund 20 Taifunen heimgesucht. "Saola" weckt Erinnerung an den Taifun "Ketsana", der im September 2009 weite Teile Manilas unter Wasser setzte. Mehr als 460 Einwohner kamen damals ums Leben. (afp)