Berlin. Auf dem Gelände des neuen Berliner Großflughafens haben Zollbeamte einen Mann aufgegriffen, der vom Staatsschutz als “islamistischer Gefährder“ eingestuft wird. Der 21-jährige Florian L. arbeitete auf der Baustelle für ein Sicherheitsunternehmen. Die Beamten waren auf der Suche nach illegal Beschäftigten.
Ein vom Staatsschutz als "islamistischer Gefährder" eingestufter Mann ist offenbar von Zollbeamten auf dem Gelände des künftigen Berliner Großflughafens BER südlich von Berlin aufgegriffen worden. Wie das Magazin "Stern" am Dienstag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete, arbeitete der Mann in der Zugangskontrolle zur Baustelle. Der Flughafen bestätigte, dass "illegal beschäftigte Personen" aufgegriffen wurden.
Insgesamt hätten Beamte des Potsdamer Hauptzollamts am 2. August 20 illegale Beschäftigte aufgegriffen, berichtete der "Stern" unter Berufung auf einen Bericht des Staatsschutzes des Brandenburger Landeskriminalamtes (LKA). Darunter sei auch der 21-jährige Florian L. aus Berlin gewesen. Der vor einigen Jahren zum Islam konvertierte Mann werde seit dem 20. Juli vom LKA Berlin als "Gefährder im islamistischen Spektrum" geführt.
Möglicherweise war Anschlag auf den Flughafen geplant
Jüngst sei L. laut Polizeierkenntnissen mit gleich zwei Männern im engen Kontakt gewesen, die mit Sprengstoffanschlägen oder deren Vorbereitung aufgefallen waren, berichtete das Magazin. Das Landeskriminalamt Brandenburg sehe "Anlass zur Sorge", dass er selbst "an Vorbereitungshandlungen zu einem Sprengstoffanschlag beteiligt sein" könnte.
Ob er einen Anschlag auf dem Flughafen plante, ist allerdings unklar. "Eine Bewertung, ob die illegale Arbeitsaufnahme nur dem Gelderwerb diente oder im Zusammenhang mit der Vorbereitung von terroristischen Straftaten steht", könne "aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse nicht abschließend vorgenommen werden", heißt es dem Bericht zufolge in dem Brandenburger LKA-Report.
Verdächtiger arbeitete für Sicherheitsunternehmen
Das Hauptzollamt Potsdam bestätigte am Dienstag, dass am 2. August eine Kontrolle auf dem BER-Gelände in Schönefeld stattgefunden habe, bei der 20 Arbeitnehmer kontrolliert wurden. "Die Ermittlungen dauern an", sagte ein Sprecher.
Der Flughafen Berlin-Brandenburg bestätigte, dass "illegal beschäftigte Personen" aufgegriffen wurden. Diese seien für ein "Nach-Nachunternehmen der Firma Securitas mit Objektschutz-Aufgaben im öffentlich zugänglichen Bereich an den Baustellencontainern betraut" gewesen. Die Betreffenden hätten weder eine Zutrittsberechtigung zur Baustelle noch einen Flughafensicherheitsausweis besessen.
Die Flughafen-GmbH hob hervor, dass die Kontrolle außerhalb des Baustellengeländes "und damit außerhalb des zukünftigen BER-Luftsicherheitsbereiches" stattgefunden habe. Auch der Luftsicherheitsbereich des bestehenden Flughafens Schönefeld sei außerhalb des kontrollierten Geländes gewesen. (dapd/afp)