Colorado Springs. Mehr als 30.000 Menschen sind im US-Bundestaat Colorado vor Waldbränden auf der Flucht. Die Behörden bekommen das seit Tagen wütende Feuer nicht in den Griff. Man müsse sich das Flammenmeer wie die “schlimmste vorstellbare Filmkulisse“ vorstellen, sagte Gouverneur John Hickenlooper.
Der Behörden des US-Bundesstaats Colorado bekommen einen seit Tagen wütenden Waldbrand nicht in den Griff. Seit die Flammen überraschend Teile der Stadt Colorado Springs erfasst haben, hätten bereits 36.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen, sagte Gouverneur John Hickenlooper am Mittwoch dem Fernsehsender CNN. Der Feuerwehrchef von Colorado Springs, Richard Brown, sprach von einem "Feuersturm epischen Ausmaßes".
Über der zweitgrößten Stadt von Colorado lag am Mittwoch eine dichte Rauchdecke, meterhohe Flammen fraßen sich weiter durch die Häuserblocks. Laut Behörden konnten erst fünf Prozent des Feuers eingedämmt werden. Starke Winde, die zudem laufend ihre Richtung änderten, erschwerten die Arbeit der Feuerwehr. "Normalerweise bläst der Wind aus einer Richtung", sagte Einsatzleiter Rich Harvey. Diesmal aber verhielten sich Wind und Brände "auf völlig unvorhersehbare Weise".
Wie viele Häuser von dem seit Samstag lodernden Waldo-Canyon-Feuer zerstört wurden, sei noch unklar, sagte eine Sprecherin des Sheriffs von El Paso County. "Es war so, als ob man die schlimmste vorstellbare Filmkulisse betrachtet", sagte Gouverneur John Hickenlooper nach einem Rundflug über das Flammenmeer am Vortag.
Blitzschlag oder Brandstiftung? - Ursache noch nicht geklärt
Die Ursache für das am Samstag im nahegelegenen Nationalpark Waldo Canyon ausgebrochenen Feuer war ebenfalls noch unklar. Gouverneur Hickenlooper sagte, einige Spuren wiesen auf Brandstiftung hin. Doch wolle er auch einen Blitzschlag nicht ausschließen.
US-Präsident Barack Obama will sich am Freitag selbst ein Bild von der Lage in Colorado Springs machen. In einem Telefongespräch mit Hickenlooper sagte Obama den Behörden von Colorado und anderen von Waldbränden betroffenen Bundesstaaten die volle Unterstützung zu. Wegen der hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit wüten derzeit rund 40 Brände im Westen der USA. Besonders betroffen sind neben Colorado die Bundesstaaten Utah, Montana, New Mexico und Alaska. Nach Angaben des Weißen Hauses sind insgesamt rund 8400 Brandbekämpfer, 578 Löschfahrzeuge und 79 Löschhubschrauber im Einsatz. (afp/dapd)