Los Angeles.. Im US-Bundesstaat Colorado mussten Tausende Menschen wegen verheerender Waldbrände ihre Häuser verlassen. Die Behörden riefen den Notstand aus. Die Feuerwehr hat Probleme, die Brände unter Kontrolle zu bekommen.
Wegen einer Serie von Waldbränden sind im westlichen US-Bundesstaat Colorado mehr als eintausend Häuser evakuiert worden. Betroffen sind nach Angaben der Behörden mehrere Orte in der Nähe des Nationalparks von Waldo Canyon, wo ein Brand am Wochenende außer Kontrolle geriet. Die Behörden riefen den Notstand aus.
Das Feuer brach am Samstag im Waldo Canyon westlich von Colorado Springs aus. Trotz des Einsatzes von 400 Brandbekämpfern und sechs Lösch-Hubschraubern war es zunächst nicht unter Kontrolle zu bekommen: Das Feuer erstrecke sich bereits über eine Fläche von mehr als 1500 Hektar und breite sich bei rund 30 Grad Celsius ungehindert weiter aus, erklärte die Stadtverwaltung von Colorado Springs am Sonntag.
Waldbrände wegen Hitze und großer Trockenheit
Rund 11.000 Menschen in den angrenzenden Orten mussten laut Medienberichten ihre Häuser verlassen. Die Behörden wollten sichergehen, dass niemand in Gefahr gerate, sagte Colorados Gouverneur John Hickenlooper dem Sender CBS. Verletzt wurde demnach zunächst niemand.
Sechs weitere Waldbrände lodern derzeit in dem Bundesstaat. Sie wurden durch die Hitze und große Trockenheit ausgelöst. Beim größten Brand in High Park nordwestlich von Fort Collins wurden laut Behörden bislang mehr als 33.000 Hektar vernichtet, 45 Prozent des Brandes seien inzwischen aber unter Kontrolle. Auch ein weiteres Feuer in Little Sand, von dem knapp 9000 Hektar betroffen waren, war am Sonntag teilweise unter Kontrolle.
Die neuste Brandserie kommt nur wenige Tage vor dem US-Nationalfeiertag am 4. Juli, an dem viele Familien Nationalparks und andere Touristenziele ansteuern. Einige der beliebtesten Touristenattraktionen wurden geschlossen. Viele Touristen müssen ihren Urlaub in Evakuierungszentren verbringen, wo Wasserflaschen verteilt und Feldbetten aufgestellt werden.
Zahlreiche Touristenziele betroffen
Colorado erlebt derzeit die schlimmste Brandsaison seit zehn Jahren. Insgesamt wüten zahlreiche Busch- und Waldbrände. Allein eines der Feuer nahe der Stadt Fort Collins, das seit zwei Wochen wütet, zerstörte nach Behördenangaben vom Sonntag mindestens 248 Häuser - 57 mehr als zuvor bekannt. Einem Bericht der Zeitung "The Denver Post" zufolge handelte es sich um den zweitgrößten Flächenbrand in der Geschichte des Staates. Bislang waren demnach 45 Prozent des Brandes unter Kontrolle. Nahe des Rocky-Mountain-Nationalparks zerstörten die Flammen am Wochenende überdies knapp zwei Dutzend Häuser. Auch in den Staaten Utah, New Mexico, Arizona und Kalifornien kam es zu Buschbränden. (afp/dapd)